Kurzhaar Collie im Rasseportrait

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Kurzhaar Collie

Kurzhaar Collie Steckbrief

Name
Kurzhaar Collie Steckbrief
Herkunft
Schottland
Lebenserwartung
12 und mehr Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
Rüden 20,5-29,5 kg, Hündinnen 18,0-25,0 kg
Häufige Krankheiten
im Grunde keine
Felllänge
kurz, glatt
Charakter/Wesen
intelligenter, treuer Freund
Fellfarbe
zobelfarben/weiß, dreifarbig, Blue Merle
Besonderheiten

keine

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Kurzhaar Collie aus?

Der Kurzhaar Collie ist der klassische Hirtenhund Schottlands. Hierzulande kennt man meist nur die langhaarige Variante, die hier bei Zooroyal in einem extra Porträt vorgestellt wird. Der Kurzhaarige Schottische Schäferhund, Collie smooth, gleicht dem weltbekannten, langhaarigen bis auf das Haarkleid weitestgehend. Auch verbindet beide eine gemeinsame Geschichte (siehe unten). Für seine Liebhaberinnen und Liebhaber kommt durch das Kurzhaar erst die ausgesprochen elegante, leicht wirkende und zugleich erhabene, ja kraftvolle Erscheinung richtig zur Geltung. Diesem Schäferhund fehlt wirklich jedes Anzeichen von Plumpheit. Seine Augen strahlen intelligent und interessiert. Das entspricht auch tatsächlich seinen inneren Werten. Der offizielle Standard beschreibt ihn treffend so:

Der kurzhaarige Collie ist ein intelligenter, wachsamer und aktiver Hund voller Würde, die durch den perfekten Körperbau unterstrichen wird, wobei kein Teil unharmonisch sein darf. Insgesamt erscheint er fähig zum Arbeiten. Der Körperbau ist geprägt von Kraft und Aktivität, er ist frei von Plumpheit und ohne jede Spur von Grobheit.

Drei Farben sind erlaubt: zobelfarben/weiß, dreifarbig und Blue Merle. Letzte Farbe gibt es beim Collie zwar schon sehr lange, beruht aber auf einem Gendefekt, der mit einem stark erhöhten Risiko für Taubheit und Blindheit gekoppelt ist. Auch wenn man diese Nebenwirkungen durch entsprechende Kreuzungsregeln zu verhindern sucht, sollten Zucht wie Halter im Interesse des Tierschutzes auf eine solche Fellfarbe langfristig verzichten.

Wie groß ist ein Kurzhaar Collie?

Rüden haben eine Widerristhöhe zwischen 56 und 61, Hündinnen von 51 bis 56 Zentimetern. Als Gewicht sind für Rüden 20 bis 30 und für Hündinnen 18 bis 25 Kilogramm vorgesehen.

Wie alt wird ein Kurzhaar Collie?

Die Lebenserwartung eines gesund gezüchteten Collie liegt bei etwa 12 Jahren.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Kurzhaar Collie?

Collies sind ausgesprochen lernbegierig und lernfähig. Sie lassen sich wie kaum ein anderer Hund sehr gut erziehen und lesen Herrchen und Frauchen jeden Wunsch vom Munde ab. Das setzt aber eine menschliche Hand voraus, die fachkundig oder/und mit viel intuitivem Hundeverstand ausgezeichnet ist. Auf Basis einer respekt- und vertrauensvollen Beziehung kann eine sehr innige Bindung wachsen, die von einem tiefen gegenseitigem Verständnis und Vertrauen geprägt ist. Denn der Collie ist ein besonders auf den Menschen orientierter Hund. Er ist gelehrig und will Herrchen und Frauchen gefallen. So kann man ihn auch für diverse Arbeitsaufgaben etwa als Assistenzhund oder im Hundesport ausbilden; wenn man möchte. Der Collie ist jedoch kein Arbeitsjunkie, den man ständig unter Feuer halten müsste. Die Qualität eines Collies sollte niemals anhand des Fells gemessen werden. Das herrliche Wesen ist die besondere Qualität dieser intelligenten Vierbeiner. Das bringt der offizielle Standard zum Ausdruck wenn es kurz und bündig heißt:

Fröhlich und freundlich, niemals nervös oder aggressiv.

Der Collie ist von seiner Herkunft her ein hoch leistungsfähiger Schäferhund. Mit Lassie wurde er berühmt, seine Intelligenz und Treue legendär. Er wurde das Symbol, das Fanal des treuen Freundes des Menschen. Ja, der Collie ist es real, auch heute noch! Und das gilt für beide Varianten, den langhaarigen wie den kurzhaarigen. Aufgrund seiner hervorragenden Qualitäten ist dieser mittelgroße Hund sogar für einen engagierten Anfänger gut führbar.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Kurzhaar Collie ursprünglich her?

Der Collie ist ein mittelgroßer Schäferhund. Er stammt ursprünglich aus Schottland. Die Fachleute streiten sich seit bald 200 Jahren darüber, wer nun der originale Collie war; der kurz- oder der langhaarige. Von beiden Varianten, die heute als zwei getrennte Rassen geführt und gezüchtet werden, gibt es zahlreiche historische Darstellungen und Aufzeichnungen von hervorragender Qualität. Wahrscheinlich gab es schlicht die beiden Varianten nebeneinander und sie wurden immer wieder untereinander verpaart. Früher standen eh die Qualitäten, die Leistung, das Wesen im Mittelpunkt und weniger Äußerlichkeiten wie Fellfarbe oder -länge. Collies – wie auch immer behaart – halfen in den unwegsamen, oft schwer einsehbaren Highlands über viele Jahrhunderte hinweg beim Hüten der Schafe. Zwei Eckpunkte formten ihr Wesen und ihren Körperbau maßgeblich: Zum einen waren große Beutegreifer auf den britischen Inseln seit langem ausgerottet worden. Die Hirtenhunde brauchten also nicht mehr die enorme Körperkraft, um die Schafe vor Wölfen oder Bären zu schützen – wie es ihre Artgenossen auf dem Kontinent noch lange leisten mussten. Sie konnten daher leichter und wendiger sein – die Grundlage ihrer heutigen Eleganz. Zum zweiten erforderte das schwierige Gelände, das nicht selten einen direkten Kontakt zum Schäfer unmöglich machte, dass die Hunde selbständig mitdachten. Die alten Collies mussten also selber entscheiden, was denn wohl im Sinne ihres Hirten zu tun sei. Das meisterten sie hervorragend. Schon vor 200 Jahren hatte ihre Intelligenz einen weit über die Landesgrenzen reichenden, legendären Ruf. In seinem Buch „Dogs“, erschienen 1857, berichtet H.D.Richardson von den Heldentaten der Collies, die als typisch galten: Bei einem Unwetter hatte sich mitten in der Nacht eine Herde Schafe losgerissen und war in panischer Angst in der Berglandschaft verschwunden. Der Schäfer beklagte nur noch den herben Verlust, betrank sich und schief ein. Doch am anderen Morgen war die Herde wieder da. Sein Collie hatte sie noch in derselben Nacht, mitten im Unwetter, zusammengetrieben und sicher in den Stall geführt – ohne dass es einer Anweisung des Schäfers bedurft hätte. So die Erzählung. Damals wurden sie noch Colleys oder schlicht schottische Schäferhunde genannt. Letzteres ist heute noch die offizielle Rassebezeichnung in Deutschland. Es gibt den Schottischen Schäferhund, alias Collie, in Lang- und Kurzhaar. 1955 erfolgte die offizielle Anerkennung des Langhaar-Collies durch die Fédération Cynologique Internationale. Der Kurzhaar-Collie musste noch bis 1974 warten. In Deutschland wird der Collie von zwei Vereinen im VDH betreut: dem Deutschen Collie-Club und dem Club für Britische Hütehunde. Der Kurzhaar war noch bis vor etwa 30 Jahren in Deutschland völlig unbekannt. Nach und nach wird er aber auch hier immer beliebter. Zurecht. Inzwischen fallen zwischen 80 und 220 Welpen pro Jahr in Deutschland unter dem Dach des VDH.

Kurzhaar CollieBeliebte Mixe

Mixe von Kurzhaar Collie mit anderen Hunderassen oder Mischlingen sind sehr selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Gibt es beim Kurzhaar Collie rassetypische Krankheiten?

Die Pflege eines Kurzhaar Collies ist anspruchslos.

Wie viel Pflege braucht ein Kurzhaar Collie?

Der Collie ist im Kern eine gesunde und robuste Hunderasse geblieben. Verschiedene in der Population verbreitete Erbkrankheiten werden in der seriösen Zucht bekämpft. Auf Hunde mit der Fellfarbe Merle solltest du aus Gesundheits- und Tierschutzgründen verzichten wie auch auf das Ausstellungswesen orientierte Zuchtlinien.

Welches Futter ist für einen Kurzhaar Collie am besten?

Der Collie stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Collie eignet sich selbstverständlich auch zum Barfen.

Aktivitäten

Der Kurzhaarige Schottische Schäferhund eignet sich hervorragend für fast alle Aktivitäten, die Du mit Hund unternehmen kannst. Er eignet sich hervorragend für Agility, Obedience und Breitensport ganz allgemein. Collies sieht man sogar als Therapie- oder Assistenzhund.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Kurzhaar Collie kaufen?

Wenn du einen Kurzhaarigen Schottischen Schäferhund in dein Leben holen willst, solltest du dich vor Ort beim Züchter umschauen, der einem der beiden Vereine im VDH angeschlossen ist. Du solltest einen Züchter suchen, der nicht auf Championate im Ausstellungswesen orientiert ist. Die Testergebnisse auf die relevanten Erbkrankheiten in der Population sollten aktiv vorgelegt werden. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe niemals deinen Collie per Internet, da dort das Risiko sehr groß ist, dass der Welpe von einem – in aller Regel gut getarntem – Hundehändler oder Vermehrer kommt.

Collie Erziehung und Haltung

Passt ein Kurzhaar Collie zu mir?

Ein Collie passt sich flexibel den Lebensgewohnheiten seiner Familie an. Du kannst ihn sogar in einer Etagenwohnung halten, wenn du dich nur fürsorglich um ihn kümmerst. Natürlich liebt und braucht er seine täglichen und ausführlichen Runden, am besten in der Natur. Weil sich sein Jagdtrieb in Grenzen hält, kannst du mit ihm sehr entspannt die Landschaft genießen. Er ist ein hervorragender Begleiter auch für ausgedehnte Wanderungen durch die Natur. Er kann ebenso in einer Gaststätte oder einem Hotel ein perfektes Benehmen zeigen. Im Auto transportierst du ihn am besten in einer professionellen Box. Wenn man von einer Hunderasse als hervorragendem Familienhund und behütenden Partner für die Kinder sprechen kann, so zählt der Collie zur ersten Wahl. Im Ernstfall kann er allerdings auch andere Seiten zeigen und verteidigt seine Familie engagiert. Ein allzu plüschiges, langes, seidiges Fell kann nicht nur den Blick auf seine eigentlichen Qualitäten, sein Wesen, verstellen. Ein Kurzhaar Collie ist robust, genügsam und pflegeleicht. Er lässt sich sehr ausgesprochen gut erziehen. Er hat ein offenes Wesen, will lernen und sich an seinem Herrchen und Frauchen orientieren. Mit seiner hohen Intelligenz und seiner schottischen Sturheit fordert er die Erziehungsfähigkeit seiner Menschen zuweilen heraus. Mit etwas Fachkunde, Konsequenz und insbesondere einer liebevollen, verständnisvollen Bindung zwischen Zwei- und Vierbeiner lassen sich solche Herausforderungen sehr gut meistern. Der Collie verzeiht schon einmal Erziehungsfehler. Daher ist er auch für einen engagierten Anfänger mit Hundeverstand zu halten. Dieser sehr intelligente, feinfühlige Hund braucht eine verständnisvolle, mit Liebe führende Hand. Grundlage jeder Erziehung ist enge gegenseitige Bindung. Härte oder Kasernenhofstil sind selbstverständlich vollkommen kontraproduktiv.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Kurzhaar Collie ist ein ausgesprochen umgänglicher und intelligenter Hund; ein hervorragender Partner, Begleiter, Familienhund. Zudem ist er noch ein wunderschöner Vertreter der Spezies Hund – ohne irgendwelche Übertreibungen. Er ist ein Geheimtipp für aktive Hundefreunde.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


 

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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Marcel sagt:

    Schöne Hunderasse und der Artikel ist auch sehr gut geschrieben!

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