Groenendael im Rasseportrait

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Groenendael: Belgischer Schäferhund

Steckbrief Groenendael

Name
Steckbrief Groenendael
Herkunft
Belgien
Lebenserwartung
12-16 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
20-30 kg
Häufige Krankheiten
Keine
Felllänge
lang
Charakter/Wesen
arbeitsfreudig, lernbegierig, aktiv
Fellfarbe
schwarz
Besonderheiten

Keine

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Groenendael aus?

Der Groenendael ist ein mittelgroßer, langhaariger Hund. Er ist als Schäferhund sofort gut zu erkennen. Seine Fellfarbe ist immer schwarz. Wie bei allen Varietäten des Belgischen Schäferhundes werden ein kleiner weißer Brustfleck sowie kleine weiße Abzeichen an den Zehen toleriert. Das Fell soll üppig und glänzend sein sowie eine dichte Unterwolle aufweisen. Das Deckhaar ist am Körper lang, im Gesicht und an den Vorderseiten der Läufe kurz und im Halsbereich länger. Dort bildet es vor allem bei den Rüden einen opulenten Kragen. Leider wurden ab 1973 die Haarvarietäten genetisch getrennt und Kreuzungen unter ihnen, die bis dahin immer als „Anderfarbige“ erlaubt waren, verboten. Der Groenendael ist – obwohl sehr schön anzusehen – kein „Schönheits“-Hund. Er war immer und ist immer noch ein vielseitiger Arbeitshund von allererster Qualität.

Wie groß ist ein Groenendael?

Der Standard gibt eine Reihe von Körpermaßen vor. Die gewünschte Größe oder Widerristhöhe liegt im Durchschnitt bei 62 cm für Rüden und 58 cm für Hündinnen. Das Gewicht soll bei ungefähr 25 bis 30 kg für Rüden und 20 bis 25 kg für Hündinnen liegen.

Wie alt wird ein Groenendael?

Der Groenendael erfreut sich einer robusten Gesundheit und Fitness und kann ohne Probleme 12 und mehr Jahre alt werden.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat der Groenendael?

Der Groenendael ist wie alle Belgischen Schäferhunde in seinem Wurzeln ein Hüte- und Treibhund. Er hatte aber immer eine breite Palette weiterer Aufgabe bis hin zur körperlich schweren Arbeit als Zughund. Auch wenn man es ihm nicht immer auf den ersten Blick ansieht, so ist er ein ausgesprochen robuster und kräftiger Arbeitshund, der zu höchsten Leistungen in der Lage ist. Er ist etwa so groß wie der Deutsche Schäferhund, aber viel weniger massig, dadurch flinker, wendiger und reaktionsschneller. Die Bilanz zwischen Körpergewicht und Leistungsfähigkeit ist hoch effektiv. Der Groenendael ist vielfältig einsetzbar. So arbeitet er in vielen Bereichen als Diesnthund. Er ist ein guter Wächter. Zudem macht er sich als Sporthund ausgesprochen gut. Er ist aber nicht so extrem auf Leistung ausgerichtet wie sein kurzhaariger Verwandter der Malinois. Der Standard fordert ein lebhaftes und munteres Temperament sowie gefestigten Charaktereigenschaften, die weder Angst noch Aggressivität kennen. Der Groenendael als Arbeitshund – hoch intelligent, sensibel und vor allem arbeitswillig – braucht ein Herrchen und Frauchen, das mit ihm aktiv ist. Das solltest du immer im Bewusstsein haben. Werden diese Hunde unterfordert, könnten sie auf Dauer ihren Frust im Extremfall in Aggressivität am Mobiliar abladen. Wird mit dem Groenendael fachgerecht gearbeitet, ob im Dienst oder beim Sport, so ist er auch ein wunderbarer Familienhund. Aufgrund seines extrem hohen Potenzials ist der kein Anfängerhund.

Belgischer Schäferhund: GroenendaelHerkunft & Geschichte

Wo kommt der Groenendael ursprünglich her?

Der Groenendael ist ein schwarzer, langhaariger Belgischer Schäferhund (Chien de Berger Belge). Er ist eine von vier Varietäten dieser Hunderasse. Die Varietäten unterscheiden sich lediglich durch das Fell: Langhaarig ist der schwarze Groenendael und der rotbraune Tervueren, rauhaarig der Laeken und kurzhaarig der Malinois. Sie werden nach demselben Standard gezüchtet, der die vier Varietäten beinhaltet. Seinen Namen hat der Groenendael von einem Dorf in der Nähe von Brüssel. Auch die anderen Varietäten sind jeweils nach Orten ihrer Entstehung benannt. Die Belgischen Schäferhunde, so auch der Groenendael, wurden um 1900 als Hunderasse geformt. Es war exakt derselbe historische Prozess in dem auch der Deutsche Schäferhund entstand. Vor 1900 zählten die arbeitenden Hunde der Schäfer und Viehhirten in Deutschland, den Niederlanden, Belgien und einigen weiteren Ländern sämtlich zu einer einzigen großen und variantenreichen Gruppe der Schäferhunde. Je nach ihren Anforderungen, die der Mensch mit den Arbeitsaufgaben stellte, waren die Hunde regional überall etwas anders. In Gebieten, wo es vereinzelt noch Wölfe und Luchse gab, waren die Schäferhunde meist kräftiger, da sie auch noch den Job der Herdenschutzhunde machen mussten. Die Schäferhunde in Belgien waren eher schlanker und wendiger, da sie in dem schon damals dicht besiedelten, kleinräumig gegliederten Gebiet sehr geschickt und vorausdenkend mit den Herden arbeiten mussten. Wölfe oder Luchse waren eh schon lange ausgerottet worden. Die Schäferhunde Belgiens erledigten auch noch eine Reihe weiterer Arbeiten im Dienste des Menschen. Sie halfen als Treibhunde, die Rinderherden zum Schlachthof zu bringen. Sie dienten überall als gelegentliche Zughunde, meist im Zweiergespann. Diese Arbeit erfordert ein kräftiges, robustes Gebäude der Hund. Oft dienten sie zudem als Wach- und Hofhunde. Die westeuropäischen Schäferhunde stellten aber einen einzigen, riesigen Genpool dar. Das änderte sich um 1900. Auch die Belgischen Schäferhunde wurden nun separiert und nach Standard und Stammbaum gezüchtet. 1891 wurde der Club du Chien de Berger Belge (Klub für Belgische Schäferhunde) gegründet. Schon bald kam es zu einer ersten Ausstellung, auf der nicht weniger als 117 Hunde, allerdings bunt durcheinander, teils noch mit Hängeohren, gezeigt wurden. Dann ging es ganz schnell mit der Herausbildung der heutigen Belgischen Schäferhunde. 1901 wurde die Rasse offiziell anerkannt. Von Beginn an wurden die vier Varietäten gezüchtet, allerdings waren Kreuzungen untereinander immer noch erlaubt. Durch die beiden Weltkriege kam es zu herben Rückschlägen. Trotzdem gelang es schnell, den Bestand wiederzubeleben und darüber hinaus zu einem absolut erstklassigen Arbeits- und Diensthund zu entwickeln. Der Groenendael ist in Deutschland nicht so bekannt. Hier kennt man meist nur den kurzhaarigen Malinois, der es als Diensthund weltweit zu großem Ansehen gebracht hat. In Deutschland vertreten gleich drei Vereinen den Belgischen Schäferhund mit seinen Varietäten im VDH. Derzeit fallen etwa 100 bis 150 Groenendael-Welpen pro Jahr unter dem Dach des VDH.

Beliebte Mixe

Mixe mit Groenendael sind eher selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel pflege braucht ein Groenendael?

Der Groenendael ist ein körperlich pflegeleichter, extrem robuster Hund ohne besonderen Aufwand. Das Fell bedarf keiner besonderen Pflege, lediglich während der Zeit des Fellwechsels zweimal im Jahr sollte der Groenendael gebürstet werden.

Gibt es beim Groenendael rassetypische Krankheiten?

Rassetypische Krankheiten werden in der seriösen Zucht bekämpft. Vermehrt sehen wir Probleme im Wesen wie Übereifer, übersteigerte Nervosität, Scheu, Aggressivität.

Welches Futter ist für einen Groenendael am besten?

Der Groenendael stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Groenendael eignet sich auch zum Barfen.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Groenendael?

Ein Groenendael ist ein Arbeitshund. Am besten ist es, wenn du mit ihm verschiedene Ausbildungen absolvierst. Der Groenendael will gefordert sein und kann sehr schnell lernen. So eignet er sich für professionellen Einsatz aller Art wie auch für Hundesport. Er ist zu Leistungen auf absolutem Top-Niveau in der Lage.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Groenendael kaufen?

Wenn du dir einen Groenendael anschaffen willst, solltest du bedenken, dass es sich bei ihm um einen echten Arbeitshund handelt. Du solltest dich lange vor der Anschaffung nach einem Züchter umschauen und hier Kontakte knüpfen. Der Züchter sollte dem VDH angeschlossen sein und seine Hunde auf die besonderen Risiken hinsichtlich Erbkrankheiten getestet haben. Das ist in der seriösen Zucht selbstverständlich. Zudem sollte keine Inzucht vorliegen, was Du anhand des Stammbaums abschätzen kannst, wenn dort kein Name doppelt auftaucht. Der Züchter sollte seinen Wurf per Foto gut dokumentiert haben. Du solltest Dir den Wurf zusammen mit der Mutterhündin, nach Absprache, vor Ort anschauen können. Bitte kaufe keinen Groenendael übers Internet, da dort das Risiko sehr groß ist, dass der Welpe von einem – in aller Regel gut getarntem – Hundehändler oder Vermehrer kommt.

Groenendael Erziehung und Haltung

Passt ein Groenendael zu mir?

Ein Groenendael ist hinsichtlich der äußeren Bedingungen an seine Haltung ausgesprochen anspruchslos. Er ist jedoch ausgesprochen anspruchsvoll, was den Umgang mit ihm angeht. Er braucht mentale wie körperliche Beschäftigung. Darüber hinaus ist er als Begleiter beim Joggen, Reiten oder Radfahren ideal. Gerne geht er auch ins Wasser, selbst im Winter. Der Groenendael braucht viel Bewegung und zwar täglich, sonst wird er unruhig und unausgeglichen. Ideal ist eine ländliche Umgebung in der man neben Arbeit oder Sport mit ihm täglich Ausflüge unternehmen kann. Im Auto transportierst du ihn am besten in einer Box. Der Groenendael braucht aktive Menschen um ihn herum. Er ist kein Couch Potatoe oder Schoßhündchen. Der Groenendael nimmt sich wie alle Belgischen Schäferhunde lange Zeit, erwachsen zu werden. Erst mit drei Jahren ist er auch mental richtig ausgewachsen. Da diese Hunde engagiert, arbeitswillig und hochintelligent sind, stellen sie von Beginn an hohe Anforderungen an ihre Halter. Sie lassen sich sehr leicht und sehr gut erziehen, aber man muss wissen wie. In der ersten Zeit sollten man ihnen viel Zeit für das Spiel, sie zugleich die Grundregeln des Zusammenlebens mit den Menschen lernen lassen. Eine direkte Ausbildung sollte man bei einigermaßen gefestigten Individuen etwa ab dem zehnten Lebensmonat beginnen. Leider werden zuweilen – trotz gesetzlichen Verbots – Elektroschocker und andere Gewaltmaßnahmen eingesetzt. So wird nur das Selbstbewusstsein und die Arbeitsfreude dieser an sich arbeitsfreudigen Hunde zerstört. Der Einsatz solcher Mittel ist nicht einmal nötig und zeugt nur von der Unfähigkeit solcher Halter. Die Hunde wollen und können lernen und auf Basis des Vertrauens sowie hundgerechter Kommunikation enorme Leistungen im Dienste des Menschen erbringen. Ein Groenendael muss zunächst wie jeder Hund erzogen werden. Dort lernt er die sozialen Regel, die Gebote und Verbote. Ein Groenendael sollte danach in aller Regel eine Ausbildung erhalten. Erst dort kann er sein Temperament entfalten und sein Arbeitsbedürfnis befriedigen. Für die Ausbildung solltest du dich am besten mit den entsprechenden Fachleuten aus Hundeschulen und Vereinen in Verbindung setzen.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Groenendael ist ein extrem leistungsfähiger Allrounder. Er braucht ernsthafte Herausforderungen. Wenn du das willst und kannst, wirst du mit ihm ein herrliches Hundeleben haben.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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Kommentare, Fragen und Antworten
  1. Karin Möckli sagt:

    Es macht mich immer traurig wieviele schreib und satzfehler ich finde, dabei bin ich nichtmal in eine deutsche Schule gegangen! Ich war in einem italienischer Kanton eingeschuhlt..♥️

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Karin,
      unser Team gibt sich immer Mühe, auf alle Rechtschreib- und Grammatikfehler zu achten. Leider übersehen auch wir ab und zu Fehler.
      Mach uns gerne auf die Fehler, die du findest, aufmerksam, damit wir diese korrigieren können. 🙂
      Viele Grüße
      dein ZooRoyal-Team

  2. Claudia Schütze sagt:

    Was kostet eigentlich ein Groenendael Schäferhund?

    1. ZooRoyal sagt:

      Hallo Claudia,

      Die Preisspanne kann in der Regel zwischen 850 Euro und 2.500 Euro oder mehr liegen. Die Preise variieren und hängen immer von verschiedenen Faktoren wie Züchter, Abstammung oder der Region ab.

      Wir hoffen, dass wir dir mit unserer Antwort helfen konnten und wünschen dir alles Gute!
      Dein ZooRoyal-Team

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