Hundeberufe: Traumjobs für Hundefreunde

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Hundeberufe: Hundefriseur, Tierarzt und Co.

Fragt man Menschen, die mit Hunden arbeiten, so werden sie höchstwahrscheinlich antworten, dass sie den schönsten Beruf der Welt haben. Den ganzen Tag Hunde und ihre Halter unterstützen. Das macht Spaß. Es gibt eine Vielfalt von Hundeberufen, einige davon stellen wir dir hier vor:

Hundetrainer

Hund ist in! Durch die Medien in den letzten Jahren sicher gefördert, wird es immer selbstverständlicher, dass man als Hundehalter eine Welpenschule besucht und auch später regelmäßig an Kursen teilnimmt, damit der eigene Hund „gesellschaftsfähig“ wird. Jedoch steckt nicht nur die reine Erziehung dahinter, sondern ein Lebensstil. Ein Hundehalter wünscht sich, den Alltag (stressfrei) mit seinem Hund gemeinsam zu erleben. Hier werden einige Anforderungen an einen modernen Hundetrainer gestellt. Der moderne Hundetrainer trainiert nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über positive Motivation des Hundes. Seit einigen Jahren gibt es im Tierschutzgesetz einen Paragraphen, der fordert, dass Hundetrainer einen Sachkundenachweis besitzen müssen. Die örtlichen Veterinärämter überprüfen, ob der Hundetrainer nach tierschutzqualifizierten Standards arbeitet. Somit soll gewährleistet werden, dass der Hundehalter sich darauf verlassen kann, dass der Trainer modern und gewaltfrei arbeitet.

Dennoch geht es bei dem Beruf des Hundetrainers um mehr als nur Sitz oder Platz. Spielst du also mit Gedanken, Hundetrainer zu werden, so wirst du merken, dass du auch ein Coach und Begleiter – oft sogar ein Vertrauter – für den Hundehalter bist. Das Spannende ist, dass der Trainingsweg des Hundes über den Hundehalter geht. Als Trainer vermittelst du bei Kommunikationsproblemen zwischen Mensch und Hund. Das ist spannend, aber auch intim zugleich. Du merkst, du wirst in verschiedene Rollen springen: Trainer, Mentor, Anwalt des Hundes, „Psychologe“ und so weiter. Langweilig wird es einem Hundetrainer nie. Auch gibt es verschiedene Möglichkeiten sich zu spezialisieren. Einige Trainer möchten Gruppenstunden anbieten, manche hingegen arbeiten lieber in Einzelstunden mit jeweils nur einem Hund-Halter-Team, das vielleicht Aggressions-Probleme zeigt. Wieder andere möchten mit Hunden aus dem Tierschutz oder Hunden aus dem Ausland arbeiten.

Hundefriseur

Hundefriseure werden auch „Groomer“ genannt. Sie sind für die Pflege deines Hundes der richtige Ansprechpartner. Während vor einigen Jahren Hundefriseure noch belächelt wurden, findet dieser Beruf immer mehr Anerkennung. Ein Hundefriseur arbeitet direkt mit dem Hund. Meistens hat ein Hundefriseur einen Salon. Dieser ist hundegerecht eingerichtet, damit sich Hund und Halter wohlfühlen.

Hundehalter und Hund sind zu Beginn meist aufgeregt, wenn es um den ersten Termin beim Hundefriseur geht. Deshalb lernen Hundefriseure in der Ausbildung neben der Pflege des Hundes auch den richtigen Umgang mit dem Kunden. Auch das Thema Hundeverhalten steht meist auf dem Plan. Eine ruhige und entspannte Stimmung ist bei der Arbeit nämlich wichtig, zumal – je nach Größe und Fellbeschaffenheit – ein Schnitt auch mal mehrere Stunden dauern kann. Hier sollten sich alle wohlfühlen. Dabei wird dem Hundefriseur einiges abverlangt, vom Styling für die Ausstellung – also dem „letzten Feinschliff“ – bis hin zu sehr stark verfilzten Hunden kommt alles vor. Auch hier kann es dir nicht langweilig werden.

Weiterhin ist ein Hundefriseur oft ein guter Ansprechpartner im Bereich Früherkennung von Krankheiten, die sich über die Haut und das Fell zeigen können. Auch das Thema Ernährung des Hundes spielt für einen Hundefriseur eine Rolle. Über seinen geschulten Blick bezüglich Fell, Haut, Körperöffnungen usw. berät er den Kunden gerne über den Status Quo seines Hundes.
Übrigens werden nicht nur langhaarige Hunde geschoren, sondern mittlerweile auch einige kurzhaarige Hunde über den Sommer, wenn sie Probleme mit zu starker Hitze haben.

Tierheilpraktiker

Als Tierheilpraktiker praktizierst du meist in einer eigenen Praxis oder bist mobil unterwegs. Der Beruf des Tierheilpraktikers ist sehr facettenreich und oft sind Tierheilpraktiker spezialisiert. Dabei darf man den Tierheilpraktiker aber nicht mit einem Heilpraktiker für Menschen gleichsetzen. Letzterem sind einige Behandlungsmethoden vorbehalten. Eine gute Ausbildung zum Tierheilpraktiker dauert um die zwei bis drei Jahre. Der Tierheilpraktiker muss sich nicht nur mit verschiedenen Behandlungsmethoden auskennen, wie zum Beispiel Homöopathie, Akupunktur, Phytotherapie oder Humoralverfahren, sondern auch fit in Anatomie und Physiologie sein.

Tierarzt

Bevor man sich Tierarzt nennen darf, muss man dafür ein mehrjähriges Studium an der Universität absolvieren. Die Plätze in Deutschland sind sehr begehrt. Es gibt nur 5 lehrende Universitäten und jede Menge Bewerber. Das Studium der Veterinärmedizin ist thematisch breit gefächert, komplex und zeitintensiv. Hier muss man auch Interesse für andere Tierarten als den Hund mitbringen. Im Anschluss folgt meist eine mehrjährige Phase als Assistenztierarzt, bis der Tierarzt eine eigene Tierarztpraxis oder gar eine Tierklinik eröffnet oder übernimmt.

Tierärzte können sich nach ihrem Studium zu Fachtierärzten weiterbilden oder Zusatzbezeichnungen erwerben und sich somit thematisch weiter spezialisieren. Fortbildungen sind auch nach erfolgreichem Abschluss immer verpflichtend vorgeschrieben – lebenslanges Lernen gehört hier zum Beruf! Tierärzte dürfen operieren, sind befugt, auch verschreibungspflichtige Arzneimittel zu veräußern und zu verschreiben und ihnen sind auch Behandlungen erlaubt, die einem Tierheilpraktiker untersagt sind. Dennoch zeigt sich nicht erst in den letzten Jahren, wie wichtig der gemeinsame Austausch ist, da sich Tierheilpraktiker und Tierärzte oft sehr gut ergänzen können.

Betreiber einer Tierpension

Möchtest du in den Urlaub fahren und kannst deinen Hund nicht mitnehmen, kannst du deinen Hund in eine Tierpension bringen. Professionell geführte Tierpensionen verfügen auch über eine Sachkunde, die dem zuständigen Veterinäramt nachgewiesen werden muss. Der Pensionsbetreiber muss neben dem richtigen Umgang mit dem Hund auch Wissen über Haltung, Hygiene, Krankheiten und Quarantäne usw. haben, sodass in einem Notfall kein weiterer Schaden entsteht. Es gibt unterschiedliche Arten, eine Pension zu betreiben. Viele nehmen Hunde in ihren privaten Haushalt auf. Meist beschränken sie die Aufnahme auf wenige Tiere, sodass ein entspannter Alltag für alle Hunde und Menschen möglich ist. Alternativ findet man große Pensionen oder sogar Hundehotels. Hier arbeitet meist ein großes Team zusammen. Möchtest du deinen Hund in einer Pension unterbringen, so schaue dir mehrere an und prüfe, wo sich dein Hund am wohlsten fühlt.

Natürlich gibt es noch weitere Hundeberufe. Diese sind auch daraus entstanden, dass der Hund einfach zu unserem Alltag dazu gehört. Alle hier vorgestellten Berufsgruppen greifen ineinander ein und haben Berührungspunkte. Was neben dem Spaß am Hund aber auch immer wieder daraus resultiert, dass alle bemüht sind, positiv mit dem Lebewesen Hund umzugehen. So entwickelt sich langsam alles weiter.

 


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist Kristina Ziemer-Falke sehr gefragt und deutschlandweit auf Seminaren und Vorträgen zu Themen rund um den Hund anzutreffen.


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