Der Gonczy Polski ist ein Urtyp des Jagdhundes, genauer des Schweiß- und Laufhundes. Er ist eng verwandt mit dem Ogar Polski, der Polnischen Bracke. Beide stellen das polnische Gegenstück zu den Bracken und Bloodhounds im Westen dar. Deutlich unterscheiden sich die beiden Polen im Haarkleid. Beim Gonczy ist es am Körper hart, dicht an der Haut anliegend. Zudem ist er etwas kleiner. Ogar und Gonczy Polski sind beide aber höher gebaut als die meisten westlichen Bracken. Der Gonczy besticht durch kraftvolle Eleganz und ist in jeder Hinsicht gesund gebaut. Er vereint Schönheit und Gesundheit vorbildlich. Der Gonczy Polski ist ein gut mittelgroßer Hund mit 50 bis 59 Zentimetern Widerristhöhe. Ein Gewicht ist nicht vorgegeben. Rüden sind größer und schwerer als Hündinnen. Der Standard beschreibt seine Erscheinung so:
Ein gelenkiger Hund mit kompaktem Körperbau. Der Knochenbau ist kräftig aber nicht schwer. Der Körperbau deutet auf ein großes Talent für Beweglichkeit und eine offensichtliche Begabung für schwierige Arbeitsbedingungen in bergigen Regionen.
Er ist Rechteckig gebaut im Verhältnis 9:10. Er hat reichlich Unterwolle. Auf dem Kopf und an den Ohren ist das Haar kurz und weich; im Gegensatz zum harten Haar ansonsten. Als Farben sind schwarz, braun, rot jeweils mit loh zugelassen.
Wie alt wird ein Gonczy Polski?
Der Gonczy Polski sollte eine Lebenserwartung von gut 12 Jahren haben. Belastbare Zahlen gibt es aber nicht.
Wesenszüge und Charaktereigenschaften
Welche Eigenschaften hat ein Gonczy Polski?
Der Gonczy Polski hat ein ruhiges, sanftmütiges Wesen, das für uns Menschen Entschleunigung pur ausstrahlt. Er ist hellwach, jedoch fehlt ihm jegliche Nervosität. Seine Ruhe hält nur, solange er keine Fährte in der Nase hat. Der Gonczy kann seiner seit Urzeiten angestammten Arbeit nachgehen und will es auch. Er hat einen starken Spurtrieb. Er arbeitet eher langsam und ist auf Ausdauer ausgerichtet. Deshalb beschreibt sein Gangwerk einen langsamem Trab und während der Jagd einen nicht allzu schnellen Galopp. Der Gonczy ist ein anschmiegsamer, gut führbarer Freund und Partner. Der offizielle Standard beschreibt das Wesen so:
Stabil und sanft. Dieser Hund ist wirklich mutig und kann sogar Anzeichen von Tapferkeit demonstrieren. Er ist intelligent und einfach zu erziehen. Er ist nicht aggressiv aber verbleibt Fremden gegenüber zurückhaltend. Zuzüglich zu seinen Qualitäten als Jagdhund muss man auch noch seine vorzüglichen Fähigkeiten eines Wachhundes erwähnen. Während der Jagd gibt er laut mit einer charakteristischen Melodie von verschiedenen Stimmlagen; Hündinnen lauten in höheren Tönen
Sein Wesen macht den Gonczy Polski zu einem guten Familienhund, artgerechte Auslastung vorausgesetzt. Zuweilen kann er recht eigensinnig sein kann. In dieser Eigensinnigkeit liegt aber ein weiteres Element des besonderen Charmes solcher Hunde. Sie wird jederzeit durch das sanftmütige, treue Wesen dieser Hunde überlagert. Es macht ihn für Kinder zu einem tollen Spielpartner. Trotz seiner hervorragenden, allseitigen Qualitäten ist dieser Jagdhund nicht als ohne weiteres Anfängerhund zu empfehlen.
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Herkunft & Geschichte
Wo kommt der Gonczy Polski her?
Die Gonczy ist eine uralte Laufhunderasse, die an den polnischen Königs- und Fürstenhöfen seit Jahrhunderten gezüchtet wurde. Oft wurden St.Hubertushunde (Bloodhounds) aus Belgien und Frankreich eingekreuzt. So entstand ein einzigartiger Hund von hervorragender Leistungsfähigkeit und außergewöhnlicher Schönheit. Das Hauptbetätigungsfeld dieses Lauf- und Schweißhundes ist die Jagd auf Wildschwein und Rotwild, zudem die Jagd auf Fuchs und Hase im Gebirge Süd-Polens. Schon im 13. Jahrhundert wird von der Jagd mit diesen Hunden berichtet. Detaillierte Beschreibungen findest du in der Jagdliteratur des 19.Jahrhunderts. 1819 beschreibt Jan Szytier die polnische “brach” und den polnischen Schweißhund. 1821 gibt W. Kozlowski in der Zeitschrift “Sylwan” eine Beschreibung zu beiden Typen, der polnischen “brach” (schwerer) und des polnischen Schweißhundes (leichter). Der polnische Hundeforscher, Oberst Jozef Pawuslewicz (1903 – 1979) erstellte schließlich den ersten Rassestandard. Ende der 1950er-Jahre brachte Piotr Kartawik größere und schwerere Hunde mit Sattelfleck aus Belarus nach Polen und züchtete mit diesen weiter. So entstand der heutige Gonczy Polski. Seine Anerkennung als eigenständige Rasse wurde erst sehr spät vorangetrieben. Eine vorübergehende Anerkennung durch die Weltorganisation der Hundezucht FCI erfolgte 2006. Die vollständige Anerkennung erfolgte dann 2017. Der Gonczy wird seit einigen Jahren durch den Verein Gonczy Polski Deutschland e.V. in Deutschland betreut. Welpen fallen selten, jedoch mit aufsteigender Tendenz. Das macht Hoffnung, denn diese fantastische, einzigartige Hunderasse hat viel mehr Interesse und Verbreitung verdient.
Beliebte Mixe
Mixe mit Gonczy sind extrem selten.
Pflege, Gesundheit und Krankheiten
Wie viel Pflege braucht ein Gonczy Polski?
Ein Gonczy ist pflegeleicht. Hier und da bürsten reicht. Die großen, herunterhängenden Ohren brauchen Aufmerksamkeit und ggfs. Pflege.
Hat ein Gonczy Polski rassetypische Krankheiten?
Da Gonczy Polski heute eine sehr seltene Hunderasse darstellen, solltest Du Inzucht im Auge behalten.
Welches Futter ist für den Gonczy Polski am besten?
Der Gonczy Polski frisst gerne viel und schnell. Du musst das Risiko der Magendrehung im Auge behalten.
Aktivitäten mit dem Gonczy Polski
Als gelernter Schweiß- und Laufhund braucht der Gonczy Polski artgerechte Herausforderungen idealerweise in der Natur und das jeden Tag. Er ist ein Jagdhund und nebenbei ein idealer Hund für Mantrailing.
Überlegungen vor der Anschaffung
Suchst du einen Gonczy-Welpen solltest du dich lange vor der geplanten Anschaffung vor Ort mit einem der wenigen Züchter im Verein Gonczy Polski Deutschland e.V. in Verbindung setzen.
Passt ein Gonczy Polski zu mir?
Der Gonczy ist ein Vollblut-Jagdhund. Ansonsten ist er recht anspruchslos in seiner Haltung. Idealerweise wohnt er mit in einem Haus auf dem Land mit Garten. Er ist ein ausgesprochen angenehmer Begleiter auf Spaziergängen und Wanderungen durch die Natur. Du musst nur seinen Jagdtrieb im Auge haben und die Körpersprache und das Denken dieses seit Jahrhunderten auf die Spurarbeit optimierten Hund genau kennen. So kannst du ihn rechtzeitig abrufen und umgekehrt. Im Auto nimmst du ihn am besten in einer professionellen Transportbox aus Aluminium mit. Der Gonczy will arbeiten. Er ist ausgesprochen lernbegierig und -fähig. Das A und O der Erziehung ist liebevolle Konsequenz. Er lernt solche Regeln schnell, ist aber auch intelligent genug, jede Inkonsequenz zu erkennen und bei Bedarf auszunutzen.
Interessantes, Wissenswertes & Extras
Der Gonczy Polski ist ein eleganter Jagdhund von besonderer Schönheit. Er sollte in Deutschland viel bekannter und beliebter werden.
Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.