Vogelhaus selber bauen

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Vogelhaus selber bauen

Vögel sind nicht nur wahre Augenweiden, sie sind auch fleißige Helfer, wenn es um Bestäubung und Schädlingskontrolle geht. Ein Vogelhaus als Futterstelle ist gerade in der Stadt oder im Winter ein wahrer Lebensretter für Vögel. Wir zeigen dir in unserem DIY, wie du ein Vogelhaus selber bauen kannst. Werde kreativ zu werden und genau das Material zu wählen, das dir am Herzen liegt.

Hier geht es direkt zur DIY-Anleitung!

Vogelhaus oder Futtersäule für Vögel - die Vor- und Nachteile

Ein offenes Vogelfutterhaus und eine Futtersäule bieten jeweils ihre eigenen Vorteile und Nachteile. Die Wahl zwischen den beiden hängt von deinen individuellen Vorlieben und den spezifischen Bedingungen in deinem Garten oder Balkon ab.

Vogelhaus Vorteile

  • Vielfalt an Vögeln: Ein offenes Vogelfutterhaus kann eine größere Vielfalt von Vogelarten anziehen, da es unterschiedlichen Vögeln leichter fällt, auf einer flachen Oberfläche zu landen und zu fressen als an den kleinen Öffnungen einer Futtersäule.
  • Einfachere Befüllung: Ein offenes Futterhaus lässt sich in der Regel einfacher und schneller befüllen als eine Futtersäule.
  • Sichtbarkeit: Ein offenes Design bietet Vogelbeobachtern oft eine bessere Sicht auf die Vögel, da diese nicht teilweise von der Struktur der Futtersäule verdeckt werden.
  • Flexibilität beim Futter: In einem Vogelfutterhaus können verschiedene Arten von Futter, wie größere Samen, Früchte oder sogar frische Lebensmittel wie Apfelschnitze, angeboten werden, die in einer Futtersäule schwierig zu platzieren wären.
  • Natürliches Fressverhalten: Das Fressen auf einer flachen Oberfläche kann für einige Vogelarten ein natürlicheres Fressverhalten darstellen als das Picken aus kleinen Öffnungen.
  • Soziales Verhalten: Vögel können sich auf einem offenen Futterhaus leichter versammeln, was zu interessanten sozialen Interaktionen und Beobachtungsmöglichkeiten führt.

Vogelhaus Nachteile

  • Witterung: Ein offenes Futterhaus ist anfälliger für Regen, Schnee und andere Witterungseinflüsse. Das Futter kann nass werden und schneller verderben oder schimmeln.
  • Raubtiere: Ein offenes Design kann Vögel anfälliger für Raubtiere wie Katzen oder Raubvögel machen, da sie leichter zugänglich sind.
  • Ungeziefer: Offene Futterhäuser können leichter von Nagetieren wie Ratten oder Mäusen sowie anderen Tieren wie Eichhörnchen erreicht werden, die das Futter stehlen könnten.
  • Verschwendung: Vögel können im offenen Design leichter Futter herausschmeißen oder es verstreuen, was zu mehr Abfall und Verschwendung führt.
  • Krankheitsübertragung: Da Vögel direkt auf dem Futter sitzen können, besteht ein höheres Risiko für die Übertragung von Krankheiten zwischen den Vögeln.

Futtersäule Vorteile

  • Weniger Witterungseinfluss: Das Futter bleibt in der Regel trockener und ist besser vor Schnee und Regen geschützt.
  • Spezifische Vogelarten: Futtersäulen ziehen oft bestimmte Arten von kleineren Körnerfressern an, wie Meisen, die an den kleinen Öffnungen fressen können.
  • Weniger Verschwendung: Das Design von Futtersäulen reduziert in der Regel die Menge an Futter, die auf den Boden fällt.
  • Hygienischer: Da Vögel nicht direkt auf dem Futter sitzen, gibt es ein geringeres Risiko der Krankheitsübertragung.
  • Schwieriger für Ungeziefer: Eichhörnchen und andere größere Tiere haben es oft schwerer, an das Futter in einer Futtersäule zu gelangen.

Futtersäule Nachteile

  • Eingeschränkte Arten: Futtersäulen können bestimmte Vogelarten ausschließen, die Schwierigkeiten haben, an den kleinen Öffnungen zu fressen.
  • Weniger Flexibilität beim Futter: Futtersäulen sind oft auf spezifische Futtersorten wie kleine Samen beschränkt.
  • Schwierigeres Nachfüllen: Das Nachfüllen kann je nach Design der Futtersäule umständlicher sein.
  • Weniger soziale Interaktion: Die Struktur von Futtersäulen kann das Sammeln mehrerer Vögel erschweren und somit weniger soziale Interaktion ermöglichen.

Die Vögel, die du anlockst, sind maßgeblich davon beeinflusst, welche Futtersorten und -stationen du wählst. Generell gibt es Körnerfresser, Weichfutterfresser und die flexiblen Mischfutterfresser. Um eine Vielzahl von Vögeln zu versorgen, empfehle ich eine Kombination verschiedener Futtersorten. Zudem kannst du unkompliziert Vogelfutter selber machen.

Worauf sollte ich achten, wenn ich ein Vogelhaus selber bauen will?

  1. Material: Wie bereits erwähnt, sind nachhaltige Materialien, wie unbehandeltes Holz, zu bevorzugen. Es sollte wetterfest sein und keine giftigen Stoffe enthalten, die die Vögel gefährden könnten.
  2. Standort: Ein guter Standort ist geschützt vor Wind und Regen, aber dennoch so platziert, dass die Vögel das Futterhaus leicht finden können. Ein Platz, der vor Raubtieren wie Katzen sicher ist, ist ebenfalls zu empfehlen.
  3. Hygiene: Das Futterhaus sollte so konzipiert sein, dass es leicht zu reinigen ist. Eine regelmäßige Reinigung verhindert die Ausbreitung von Krankheiten.
  4. Offenes Design: Vögel möchten sich beim Fressen sicher fühlen. Ein Futterhaus mit einem offenen Design ermöglicht es den Vögeln, ihre Umgebung im Auge zu behalten und Raubtiere oder Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
  5. Dach: Ein Dach schützt das Futter vor Nässe und Schnee, was besonders im Winter wichtig ist. Dadurch bleibt das Futter trocken und wird nicht so schnell schimmelig.
  6. Ebenen: Einige Vögel, wie Finken, bevorzugen es, auf einer Plattform zu fressen, während Meisen gerne an Knödeln oder Stangen hängen. Ein Futterhaus mit verschiedenen Fütterungsebenen ist daher ideal.
  7. Regelmäßiges Auffüllen: Ein stetiges Nahrungsangebot sorgt dafür, dass Vögel das Futterhaus regelmäßig besuchen und es zu einem festen Bestandteil ihrer Futterroute machen.
  8. Keine Fenster: Ein Futterhaus sollte nicht zu nah an großen Fenstern platziert werden, um Vogelunfälle zu vermeiden.
  9. Wasser: Ein Wassernapf oder eine flache Vogeltränke in der Nähe des Futterhauses wird nicht nur durstige Vögel anziehen, sondern auch solche, die ein Bad nehmen möchten.

Vogelhaus selber bauen: Anleitung zum Nachmachen

Dieses Modell ist simpel und lässt sich leicht aus Holzresten und Materialien, die du im Wald findest, umsetzen. Und das Beste: du musst kein Profihandwerk gelernt haben, um dieses Vogelhaus selber bauen zu können. Sobald du eine Basis-Konstruktion wählst, sind deiner Kreativität in der weiteren Gestaltung kaum Grenzen gesetzt. Das Arbeiten mit natürlichen Ressourcen wie Ästen erfordert Anpassungsfähigkeit – nicht alles ist maßgeschneidert, und manchmal ist ein wenig Experimentieren nötig.

Materialliste

  • Verschiedene Bretter und Latten
    2 Bretter für den Boden (15 x 30cm)
    2 Dachlatten (4 x 2 x 30cm)
    2 Dachlatten (4 x 2 x 20cm)
    4 Bretter für das Dach (11 x 40cm)
    1 Kantholz für den First (2 x 2 x 40cm)
  • Zollstock
  • Stift
  • Säge
  • Schrauben (outdoor tauglich)
  • Akkuschrauber
  • 2 dickere, verzweigte Äste (z.B. Birke)
  • Material für die Dacheindeckung
  • Stöcke
  • Dekoelemente (optional)

Zeitaufwand: 2 Stunden
Schwierigkeitsgrad: leicht

Vogelhaus selber bauen Materialliste

Wenn du das benötigte Material zusammengesucht hast, kann es losgehen. Du musst dich natürlich nicht an die angegeben Maße halten, die dienen nur zur Orientierung und können beliebig verändert oder angepasst werden.

Vogelhaus selber bauen Schritt 1

Im ersten Schritt verschraubst du die beiden Bodenbretter von unten mit den beiden längeren Latten.

Vogelhaus selber bauen Schritt 2

Ähnlich gehst du beim Dach vor. Wir schrauben mithilfe einer der beiden kürzeren Dachlatten zwei Bretter, die jeweils eine Dachfläche bilden.

Vogelhaus selber bauen Schritt 3

Unser Kantholz nutzen wir als Dachfirst, und auch, um unsere Dachflächen daran zu befestigen.

Vogelhaus selber bauen Schritt 4

Nun nimmst du dir einen deiner beiden verzweigten Äste, sägst ihn auf die gewünschte Höhe zu und schrägst die oberen Schnittkanten an, so dass dein Dach darauf aufliegen kann.

Vogelhaus selber bauen Schritt 5

Verschraube die beiden Äste jeweils mittig an der Vorder- und Rückseite des Bodens von unten.

Vogelhaus selber bauen Schritt 6

Prüfe, ob dein Dach passt und du mit der Höhe zufrieden bist, bevor du dasselbe mit der anderen Seite wiederholst. Anschließend verbindest du dein Dach mit ein paar Schrauben mit der abgeschrägten Schnittstelle deiner Äste. Das Grundgerüst für dein Vogelhaus ist bereits fertig. Jetzt kannst du dir überlegen, wie du es weiter gestalten möchtest.

Soll dein Dach mit Dachpappe beklebt werden? Oder möchtest du ein Dach aus Baumrinde? Ich habe mich für Stöcke entschieden, die ich nach und nach auf das Dach genagelt habe. Ebenso habe ich Stöcke als Umrandung zurechtgeschnitten und ebenfalls mit Nägeln befestigt. So sieht mein fertiges Ergebnis aus:

Vogelfutterhaus DIY

Für die lose Körnerfuttermischung nutze ich ein Schälchen, das ich jeden Tag austausche und reinige. Die ungeschälten Erdnüsse liegen dort für unsere Eichelhäher bereit. Ab und zu bedient sich auch mal ein Eichhörnchen.

Mein Haus bekam noch einen Unterbau aus einem Birkenstamm, auf den ich eine kleine Platte geschraubt habe, die ich dann wiederum von unten mit meinem Vogelhaus verschraubt habe.

Ich muss gestehen, ich habe verschiedene Dinge ausprobiert, bevor ich mich entschieden habe, dass dies mein finales Ergebnis sein würde. Meine erste Dachversion wollte ich mit Baumrinde gestalten, sowie kleinen Baumscheiben als Deko:

Vogelhaus Dach

Das fand ich schön, aber die Rinde wollte nicht wirklich gut halten, zumindest nicht mit Nägeln. Kleber wollte ich nicht benutzen und Schrauben führten dazu, dass die Rinde an manchen Stellen zerbrach.

Vogelfutter im Haus

Außerdem hatte ich in meiner ersten Variante verschieden hohe Stöcke an die Außenseiten genagelt. Sozusagen als Zaun. Ich fand es hübsch, habe dann aber alle wieder abgenommen, weil es einige Vogelarten, die lieber auf einer offenen Plattform landen, ausgeschlossen oder ihnen zumindest die Landung erschwert hätte. Dazu zählen unter anderem Rotkehlchen und der Eichelhäher, die glücklicherweise zahlreich bei uns im Garten vertreten sind.

Vogel füttern

Mein erstes Gestell bestand aus einem Kantholz, bevor ich doch lieber den Birkenstamm nahm.

Ich bin mit meinem Ergebnis nun zufrieden, bis auf den Boden und das Dach war es ein sehr improvisiertes Projekt, das unheimlich viel Spaß gemacht hat. Während ich diese Zeilen schreibe, ist die erste Portion Futter schon weggeputzt. Den Eichelhäher sehe ich nun noch öfter als vorher.


Melanie RoloffMelanie Roloff ist dreifache Mutter, Ehefrau und Tierbesitzerin. Als leidenschaftliche Yogalehrerin und Hobbyautorin inspiriert sie Menschen mit ihren Geschichten. Gemeinsam mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden Phaléne Lilly und Chihuahua Sammy, lebt sie in Bayern.


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