Stressfrei zum Reitturnier – Tipps und Tricks

25193
0

Stressfrei zum Turnier


Du hast mit deinem Pferd ein Turnier genannt? Das ist eine tolle und spannende Sache, auf die du dich sicher gut vorbereiten möchtest! Damit der Tag auch wirklich Spaß macht und nicht zum Stress wird, haben wir hier ein paar Tipps gesammelt.

Was muss mit?

Damit du am Turniertag oder am Abend vorher beim Packen nichts vergisst, hat sich eine Checkliste bewährt. Du kannst dann immer schauen, ob du auch nichts vergessen hast. Auf der Checkliste kannst du notieren, was du für dein Pferd mitnimmst und was du für dich selber brauchst.
Auf die Pferdeliste gehören auf jeden Fall folgende Dinge:

  • Halfter
  • Strick
  • Equidenpass (!)
  • Sattel
  • Trense
  • Abschwitzdecke
  • eventuell Fliegendecke
  • eine Satteldecke zum Wechseln
  • Putzzeug
  • Wassereime
  • Heunetz
  • deine Turniernummern

Falls du am Turnierort ein Paddock aufbauen möchtest, wie es bei den Westernreitern oder Distanzreitern üblich ist, brauchst du noch: zehn – zwölf Paddockstangen, Litze und ein Stromgerät mit Batterie (unbedingt vorher prüfen, ob die Batterie noch voll ist). Eventuell braucht dein Pferd dann noch eine Weidedecke.

Was du für dich brauchst, weißt du wahrscheinlich selbst am besten. Falls du deine Turnierbekleidung gleich anziehst, brauchst du sie nicht mitnehmen. Aber die meisten Turnierreiter nehmen ihr Jacket mit und tragen zunächst eine normale Jacke über der Bluse oder dem Hemd. Auch eine Jogging- oder Regenhose hat sich bewährt: Du kannst sie über der weißen Reithose tragen, damit diese sauber bleibt. Solltest du die Turnierbekleidung erst vor Ort anziehen, schreib sie unbedingt auf deine Liste. Ich kenne einen Reiter, der tatsächlich ohne Reithose auf einem Wettkampf aufgetaucht ist und stattdessen seine sommerlichen kurzen Hosen trug. Zum Glück hatte ein anderer Teilnehmer ein einsehen und konnte ihm eine Hose und seine alten Stiefel leihen, die natürlich nicht richtig passten…
Brauchst du vielleicht auch etwas zum Essen oder zum Trinken? Dann schreib das ruhig auf deine Liste, sonst bleibt dein Kaffeebecher in der Hektik der Abfahrt vielleicht auf dem Frühstückstisch stehen.
Ich würde mir einmal in Ruhe überlegen, was ich brauche und dann am Computer eine Liste erstellen, die ich für jeden Wettkampf wieder neu ausdrucken kann.

Vorbereitung

Damit die Abfahrt zum Turnier nicht stressig wird, kannst du vieles schon am Tag vorher erledigen. Du kannst dein Pferd gründlich putzen, eventuell den Schweif waschen und die Mähne einflechten. Auch das Sattelzeug wird am Tag vorher geputzt und gefettet, damit es ordentlich aussieht. Den Hänger kannst du ebenfalls vorbereiten. Prüfe, ob alles in Ordnung ist: Sind die Bremsen frei? Bei manch einem Hänger setzen sich nach längerem Nichtgebrauch nämlich die Bremsen fest. Funktionieren alle Lichter (Blinker und Bremslicht)? Ist der Reifendruck okay? Dann fülle deinem Pferd schon mal ein Heunetz und hänge es in den Hänger, sodass es unterwegs ganz entspannt ist. Verladen hast du ja sicher schon ausreichend vorab geübt.
Am Tag vor deiner Turnierprüfung kannst du bei den meisten Turnieren auch schon deine Nennung bestätigen. Das erspart dir Stress am Wettkampftag und klärt Unsicherheiten wegen der genauen Startzeit, die sich je nach Zahl der Nennungen ja noch verschieben kann.
Nun brauchst du eigentlich nur noch deine Bluse oder dein Hemd zu bügeln, die weiße Reithose und das Jacket raushängen und gut zu schlafen!

Der Turniertag

Am Turniertag brauchst du zwei Dinge, damit alles gut läuft: Einen guten „Turniertrottel“, auch „TT“ oder bei den Distanzreitern „Tross“ genannt und ausreichend Zeit. Steh also rechtzeitig auf, verlade rechtzeitig, fahre früh genug los und komm zeitig am Veranstaltungsort an, dann steht einem gelungenen Turnierstart eigentlich nichts mehr im Wege! Plane also immer mit ein, dass dein Pferd vielleicht deine Aufregung spürt und heute nicht sofort in den Hänger einsteigt, oder dass es auf dem Weg zum Turnierort einen Stau gibt und die Fahrt länger dauert als geplant. Wenn du einen Zeitpuffer für diese Dinge mit einplanst, dann wird es gar nicht erst knapp und stressig.
Reittipps brauchst du am diesem Tag übrigens nicht mehr. Wärme dich und dein Pferd möglichst entspannt auf. Du musst heute nichts mehr üben – das was ihr könnt, klappt sowieso und für Neues im Training oder irgendwelche Korrekturen ist es zu spät. Erspare dir und deinem Pferd den Stress und mach es einfach nur warm und locker – am besten so wie immer. So kannst du entspannt und hoffentlich erfolgreich starten.


Silke Behling

©Ricarda Wowries

Silke Behling ist selbstständige Redakteurin und arbeitet sowohl im Buch- als auch im Zeitschriftenbereich. Ihre Veröffentlichungen reichen von Fachbüchern bis zu Zeitschriftenartikeln. Als Diplom-Pädagogin liegt ihr der Bereich Bildung und Kinder besonders am Herzen, weshalb sie seit vielen Jahren für das Kindermagazin „Piaffino“ schreibt. Zudem bietet sie als ausgebildete Pferde-Physiotherapeutin (DIPO) Akupunktur und Physiotherapie für Pferde und Hunde im Raum Osnabrück an. Ihre Freizeit genießt sie mit ihrem inzwischen 24-jährigen Vollblutaraber El Santee, mit dem sie beim Distanzreiten früher Wettkämpfe bis zu 120 Kilometern bestritten hat, und ihren beiden Hunden Lotta und Easy.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.