Pferdeweide richtig pflegen

22398
0

Pferdeweide richtig pflegen

Um eine Pferdeweide nachhaltig und dauerhaft gesund zu erhalten, bedarf es einiger Pflegemaßnahmen. Denn leider kann sehr schnell zu einer starken Bodenverdichtung, vermehrten Kotstellen und einer unliebsamen Wildkräutervermehrung kommen. Die Pferdeweide richtig pflegen – hier ein paar Tipps für sinnvolle und einfach Pfelgemaßnahmen.

Regelmäßig Pferdeäppel aufsammeln

Die Pferdeweide regelmäßig abzuäppeln ist für eine langlebige Weide sehr hilfreich. Vor allen Dingen hilft es dabei, deine Pferde vor unliebsamen Insekten besser zu schützen. Denn gerade Pferdemist lockt Fliegen und viele andere Insekten an. Des Weiteren werden mit dem Kot auch die Eier und Larven, die im Pferdedarm vorkommen, ausgeschieden. Wenn die Pferdeäppel liegenbleiben, besteht die Gefahr, dass sich die Eier und Larven auf den Gräsern niederlassen und vom Pferd wieder aufgenommen werden. Beseitigst Du die Pferdeäppel in regelmäßigen Abständen, ist die Arbeit überschaubarer und geht oftmals leichter von der Hand.

Die Weide im Frühjahr abschleppen

Ist der Winter vorüber und der Frühling klopft an die Tür, steht das Abschleppen der Weide an. Mit einer Wiesenschleppe oder einem Wiesenstriegel wird das alte, teils verfilzte Gras aus dem Boden geholt. Auch Moos kann damit gelockert und herausgearbeitet werden. Da die Weiden im Winter bis hin zum Frühjahr ruhen, können sich Maulwürfe ungehindert ausbreiten. Mit der Wiesenschleppe lassen sich die Maulwurfshügel ebenso begradigen und die Erde gleichmäßig verteilen. Damit das hohe Gras und die Grasnarbe nicht beschädigt werden, sollte das Abschleppen und Striegeln jedoch vor dem Austreiben und an einem trockenen Tag ausgeführt werden.

Nachsaat – eine lohnenswerte und nachhaltige Maßnahme

In regelmäßigen Abständen ist das Nachsäen der Weide sinnvoll. Mit Hilfe der Nachsaat können Lücken in der Grasnarbe geschlossen und die Weide mit neuen Gräsern aufgewertet werden. Gerade durch Überweidung beispielsweise können viele kahle Stellen in der Grasnarbe entstehen. Auch durch die immer heißer werdenden Sommermonate kann das Weidegras an vielen Stellen verbrennen, da es entweder zu kurz gefressen wurde oder einfach nicht nachwachsen konnte. Ebenfalls lohnt es sich nach der Entfernung von größeren Unkrautstellen, diese Stellen mit neuem Saatgut wieder zu vervollständigen. In der Regel empfiehlt sich das Nachsäen mit einer Maschine. Per Hand würde es bei mehreren Weiden sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, außerdem nicht präzise genug sein. Viele Lohnunternehmer bieten das Nachsäen mit dem entsprechenden Equipment an.

Ausmähen oder mulchen?

Ist die Pferdeweide abgegrast, wirst du einige Stellen mit hohem Gras und auch Wildkräuter finden. Die Pferde fressen meist nicht alles und lassen einige Stellen stehen. Hier bietet es sich an, diese Stellen auf jeden Fall zu kürzen. So können die Blüten von Wildkräutern und auch das übriggebliebene hohe Gras beseitigt bzw. reduziert werden. Die unerwünschten Wildkräuter bekommen dadurch keine Möglichkeit, sich zu versamen. Allerdings funktioniert dies nur, wenn das Kürzen rechtzeitig vor dem Aussamen durchgeführt wird.

Um die unerwünschten Stellen zu kürzen, gibt es zwei Methoden. Zum einen kannst du deine Weide mit dem Mähwerk ausmähen. Der Nachteil bei dieser Methode ist, dass das abgemähte Grün sehr lang ist. Du müsstest es also absammeln, damit sich das darunter liegende Gras gut entwickeln kann.
Eine andere Möglichkeit ist das Mulchen. Hierbei wird das Grün ebenfalls abgeschnitten, allerdings gleichzeitig zerkleinert und sehr großräumig verteilt. Das hat den Vorteil, dass dein Schnittgut auf der Fläche liegenbleiben kann. Die im Boden lebenden Organismen freuen sich darüber und zersetzen die vielen kleinen Reste recht schnell.

Vorsicht giftig!

Du solltest natürlich auch regelmäßig deine Weide auf Giftpflanzen kontrollieren. Gerade das unliebsame und hochgiftige Jakobsgreiskraut breitet sich sehr häufig aus. Leider verliert es auch nach dem Abmähen und im Heu seine Giftigkeit nicht, was ein Ausstechen und Entfernen erforderlich macht.

Dünger, Kalk, Pferdemist oder doch lieber Kompost?

Ob und wie du deine Weide düngen oder kalken solltest, hängt von der Bodenzusammensetzung und der Nutzung der Weide ab. Einige Pferdehalter lassen nicht nur Pferde auf ihrer Weide grasen. Oft wird auch ein Schnitt Heu von diesem Grünland geerntet. Lasse dich am besten von einem Fachmann beraten. Schließlich ist die Auswahl an Düngemitteln unendlich groß und nicht jede Weide kann jeden Dünger vertragen. Vor allem, wenn die Jahre zuvor vielleicht schon einiges der Weide an Dünger, Kalk oder Mist zugeführt wurde, kann es in diesem Jahr schon wieder einen anderen Bedarf geben. Auch wirst du erfahren, wann der richtige Zeitpunkt zum Düngen ist und ob du vielleicht erst Bodenproben einschicken solltest. Diese können dir ganz genau verraten, was dein Boden wirklich benötigt.

Pferdeweide richtig pflegen im Winter

Zur Weidepflege gehört auch, diese im Winter zu schützen. So kann sich die Grasnarbe erholen und sich gestärkt im Frühjahr entfalten. Ideal wäre, die Weide möglichst kurz in die Winterpause zu schicken. Ist das Gras zu lang, könnte es faulen. Ist es hingegen zu kurz, können Schäden an der Grasnarbe, beispielsweise durch Frost, entstehen. Im Frühjahr könnte das Gras also nicht vernünftig austreiben. Lasse dich auch hier am besten durch einen Fachmann unterstützen.


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


Hilf uns, unseren Service weiter zu verbessern. War dieser Artikel hilfreich für dich?

Kommentare, Fragen und Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.