Katze putzt sich ständig – was nun?

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Katze putzt sich ständig

Katzen sind prinzipiell sehr reinliche Tiere und ihre tägliche Fellpflege nimmt durchaus einiges an Zeit in Anspruch. Allerdings kann es durchaus sein, dass Katzen sich zu viel putzen. Wenn du auch das Gefühl hast, deine Katze putzt sich ständig, solltest du jetzt weiterlesen. Wann man von zu viel putzen bei der Katze spricht und welche Gründe es dafür geben kann, erklären wir dir nämlich  jetzt.

Warum putzt sich meine Katze ständig?

1. Häufiges Putzen dient der Fellpflege

Katzen nehmen die eigene Fellpflege sehr ernst und verbringen täglich mehr als drei Stunden mit dem Putzen ihres Fells. Die Fellpflege erfüllt einige verschiedene Zwecke:

  • Abkühlen
  • Imprägnieren
  • Reinigen
  • Duftnote erstellen
  • Spannung abbauen

Bei älteren Katzen kann dieses Verhalten durchaus abnehmen und manchmal muss man sie dann auch bei der Fellpflege unterstützen.

2. Durch häufiges Putzen wird die Durchblutung angeregt

Durch das Ablecken der eigenen Haut wird außerdem auch die Durchblutung angeregt. Dadurch werden die Talgdrüsen der Haut aktiv und diese geben wiederum Fett in das Fell der Katze ab. Damit bleibt das Fell der Katze nicht nur geschmeidig, sondern auch wasserabweisend, damit Katzen besser vor Feuchtigkeit und Kälte geschützt sind.

3. Die Katze putzt sich zum Stressabbau

Putzen kann für die Katze eine Ersatzhandlung sein, mit der sie Anspannung abbaut. In stressigen Situationen kann das Putzen besonders hektisch aussehen. Aber schon nach kurzer Zeit fördert es die Durchblutung und so verringert sich der Stress der Katze.

4. Ständiges Putzen kann auf Krankheiten hindeuten

Wenn deine Katze sich ständig putzt, kann das auch auf Krankheiten hindeuten, die sowohl physischer, als auch psychischer Natur sein können.

Wie viel putzen/lecken ist zu viel?

Irgendwann ist es tatsächlich so, dass Katzen sich auch zu viel putzen können. Wenn eine Katze sich mehr als 25 % des Tages mit dem Ablecken ihres Körpers beschäftigt, spricht man vom sogenannten „Overgrooming“, also dem übermäßigen Putzen. Meist zeigen sich dann auch bereits kahle Stellen am Fell der Katze. Bei manchen Katzen kann es sogar sein, dass man von der „Psychogenen Leckalozepie“ spricht. Die Katze leckt sich hier so intensiv, dass sie sich die Haare ausreißt.

Welche Ursachen hat es, wenn die Katze sich zu viel putzt?

Doch was sind die Gründe dafür, wenn die Katze sich zu viel putzt? Da gibt es tatsächlich einige verschiedene Gründe, welche wir kurz beschreiben möchten.

    • Wenn eine Katze sich vermehrt an ein und derselben Stelle ableckt, kann es sein, dass sie von Parasiten befallen ist. Manche Katzen beißen und kratzen sich dann auch an dieser Stelle. Es kann sich dabei sowohl um Flöhe, Läuse oder Ähnliches handeln als auch um Würmer. Du solltest bei einem Befall mit Parasiten unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
    • Deine Katze könnte verletzt sein. Vor allem Freigänger bringen oft Verletzungen von Revierkämpfen mit, die aufgrund des Fells zunächst unerkannt bleiben. Überprüfe deine Katze regelmäßig, wenn sie von draußen zurückkommt und suche bei Bedarf einen Tierarzt auf.
    • Deine Katze könnte eine Allergie haben oder auf Umweltreize allergisch reagieren.
    • Deine Katze könnte krank sein. Eine Katze kann zum Beispiel eine Futtermittelunverträglichkeit haben, dabei kann es sein, dass sie sich nicht nur übermäßig putzt, sondern auch Schwellungen auftreten oder Durchfall und Erbrechen. Übermäßiges Putzen kann also durchaus auf eine ernst zu nehmende Krankheit hinweisen sowie auch auf Schmerzen. Katzen sind immerhin Meister darin, Schmerzen zu verstecken.
    • Doch auch wenn eine Katze gestresst ist, kann es sein, dass sie zwanghaftes Putzverhalten zeigt. Denn durch das Anregen der Durchblutung wird auch Anspannung abgebaut und die Katze versucht so, sich wohler zu fühlen. Große Veränderungen können der Grund für Stress bei Katzen sein.

Was kann man tun, wenn die Katze sich zu viel putzt?

Wenn eine Katze sich zu viel putzt und dabei sogar kahle Stellen auftreten, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Wenn sich im Leben der Katze nichts verändert hat, also kein Artgenosse verloren wurde oder ein Umzug oder Ähnliches stattgefunden hat, kann man Stress oft zunächst ausschließen. Doch bei Schmerzen wird es bei Katzen in aller Regel schon schwieriger.

Dein Tierarzt wird sich leichter tun deiner Katze zu helfen, wenn du eine Art Tagebuch führst. Dort kannst du festhalten, wann sich deine Katze übermäßig putzt, welches Futter es vorab gab, ob der Tag anderes war als sonst und vieles mehr.

Wichtig ist in jedem Fall, dass man dem ganzen auf den Grund geht und die Katze nicht einfach leiden lässt.


Laura GentileLaura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursprünglich hat die Halbitalienerin Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Durch ihre eigenen Haustiere kam sie dann zu ihrer Berufung. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt seit Jahren Menschen dabei, mit ihrem Haustier endlich einen entspannten Alltag zu führen.


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