Katze aus dem Tierheim

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Katze aus dem Tierheim

Wer auf der Suche nach einer Katze ist, ohne dabei auf eine spezifische Katzenrasse fixiert zu sein, wird im Tierheim in der Regel fündig. Dort suchen sowohl junge als auch ältere Katzen nach einem neuen Zuhause. Doch worauf muss man achten, wenn man eine Katze aus dem Tierheim holen möchte und was kommt auf einen zu? Wir klären alle gängigen Fragen.

Warum sollte ich eine Katze aus dem Tierheim holen?

Tierheime sind eigentlich fast immer überfüllt. Vor allem nach den Lockdowns kamen viele Tiere zurück, so auch viele Katzen. Doch die Tiere können in der Regel nichts dafür. Viele Menschen haben sich während den ganzen Einschränkungen so einsam gefühlt, dass sie sich einfach schnell ein Tier ins Haus geholt haben, ohne darüber nachzudenken, wie das Leben mit Haustier weiter gehen sollen, wenn wieder Normalität einkehrt.

Im Tierheim wird eigentlich jeder Katzenliebhaber fündig. Egal ob man auf der Suche nach einer Zweitkatze ist oder Kitten ein Zuhause schenken möchte oder einfach einer Seniorkatze ein paar schöne letzte Jahre ermöglichen möchte: Die Auswahl ist riesig. Dabei ist der Weg vom örtlichen Tierheim ins neue Heim natürlich meist nicht so lange und stressig, wie wenn man sich für eine Katze aus dem Auslandstierschutz entscheidet.

Doch es gibt einen Mythos, der sich zwar stark hält, aber dennoch nicht bestätigen lässt: „Katzen aus dem Tierheim / Tierschutz sind dankbarer.“ Gleiches liest man oft auch über Hunde, dabei ist dem gar nicht so. Tiere aus dem Tierschutz sind nicht automatisch dankbarer. Das Schöne ist aber: Im Tierheim findet man viele verschiedene Charaktere. Sowohl Familien mit Kindern können dort ihre Traumkatze finden, aber auch einsame Singles mit ruhigem Haushalt.

Man muss sich nur vorab ausreichend Gedanken dazu machen, was man möchte und was eben nicht. Bereits im Tierheim lassen sich Charaktere gut erkennen: Ist die Katze schüchtern und kommt gar nicht / erst nach längerer Zeit zu einem Menschen? Ist die Katze total offen und klettert sofort auf einem herum? Das sind Fragen, welche man bei der Auswahl im Tierheim jedenfalls im Kopf haben sollte, sodass man keine falschen Entscheidungen trifft nur weil die Katze ja so süß ist.

Was kostet es eine Katze aus dem Tierheim zu holen?

Eine Katze aus dem Tierheim wird in der Regel gegen eine Schutzgebühr abgegeben. Diese beginnt normalerweise bei circa 160,00 €, der Preis kann aber auch höher sein aufgrund der Inflation oder des Alters und dem Kastrationsstatus der Katze.

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Natürlich darf man nicht vergessen, dass weitere Kosten auf einen zukommen. Die Kosten für die Grundausstattung inklusive Katzenklos, Näpfe, diverse Kratzmöglichkeiten, Transportbox, Schlafmöglichkeiten und selbstverständlich Futter.
Auf Katzenbesitzer kommen monatliche Kosten von mindestens 40,00 € zu - bei einer einzelnen Katze, welche hochwertiges Futter bekommt. Dabei sind aber in der Regel noch keine Tierarztbesuche eingerechnet. Hier gibt es auch die Möglichkeit, eine Versicherung abzuschließen, was vor allem bei Freigängerkatzen empfohlen wird.

Wie ist der Ablauf?

In der Regel bekommt man eine Katze aus dem örtlichen Tierheim nicht einfach so. Zunächst einmal muss man sich vorstellen und ein Formular ausfüllen mit allen Angaben rund um die eigene Lebenssituation. Dort wird auch abgefragt, ob man jemanden im Umfeld hat, der auf die Katze aufpassen kann, wenn etwas sein sollte sowie ob es jemanden mit einer Allergie gibt.
Natürlich kann und soll man an dieser Stelle auch bereits Wünsche äußern, welchen Typ Katze man sucht. Danach werden einem in der Regel die zur Verfügung stehenden Katzen vorgestellt und man kann Fragen rund um die Vergangenheit und Co. stellen. Man sollte sich hier nicht verunsichern lassen, wenn über die Vergangenheit nichts bekannt ist. Es kommen immer wieder Katzen von verstorbenen Menschen ins Tierheim, wo man eben nicht weiß, ob diese vorher schon einmal gebissen haben oder Freigänger waren.

Wichtig ist, dass vor der Abgabe abgeklärt wird, ob die gewünschte Katze Freigang benötigt oder aber irgendwelche Unverträglichkeiten oder gar Krankheiten bekannt sind.
Wenn bereits andere Tiere oder auch Katzen im eigenen Haushalt vorhanden sind, ist es ganz wichtig abzuklären, ob man die ausgewählte Katze auch wieder zurückbringen kann und unter welchen Bedingungen. Es ist auch wichtig, die Charaktere der bereits vorhandenen Tiere gut zu kennen, um die passende Katze gemeinsam mit dem Tierheimpersonal auszuwählen.

Was muss ich beachten bei einer Katze aus dem Tierheim?

Katzen aus dem Tierheim sind nicht immer Katzen mit grausamen Vorgeschichten, aber sie haben eben meistens eine Vorgeschichte. Hier und da kann es auch vorkommen, dass eine trächtige Katze ins Tierheim kommt und dort Kitten auf die Welt kommen. Auch wenn die Tierheimmitarbeiter alles geben: Eine richtig gute Sozialisierung findet in Tierheimen in der Regel nicht statt. Man sollte sich also Gedanken darüber machen, ob man dem Ganzen dennoch gewachsen ist und mit einem Kitten aus dem Tierheim so viel als möglich üben, damit es alles dennoch kennenlernt - besser spät als nie. Es ist auch ganz normal, dass man im Tierheim sehr oft kein einzelnes Kitten bekommt, sondern Kitten nur zu zweit abgegeben werden, außer es ist bereits eine Katze im eigenen Haushalt vorhanden.

Grundsätzlich sollte man bei einer Katze aus dem Tierheim nicht erwarten, dass diese sofort total offen allem gegenüber ist. Viele Katzen aus dem Tierheim brauchen viel Zeit, um sich an den größeren Wohnraum zu gewöhnen. Diese Zeit sollte man ihnen in jedem Fall geben.
Auch das Immunsystem kann manchmal etwas angeschlagen sein, da die Katzen im Tierheim doch recht geschützt sind vor Umwelteinflüssen und Co. Man sollte zunächst dasselbe füttern wie im Tierheim und erst langsam umstellen. Auch eine Nachkontrolle beim Tierarzt, welcher das Tierheim unterstützt, ist in der Regel inbegriffen und sollte wenn möglich wahrgenommen werden.


Laura GentileLaura Gentile ist Coach für Mensch&Tier und unterstützt als geprüfte Katzenverhaltensberaterin und Hundetrainerin Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursprünglich hat die Halbitalienerin Medien und Kommunikationswissenschaften studiert. Durch ihre eigenen Haustiere kam sie dann zu ihrer Berufung. Katze Kiwi und Hündin Lychee unterstützen Laura auch in ihrem beruflichen Alltag. Pfötchentraining ist spezialisiert auf Problemfälle und unterstützt seit Jahren Menschen dabei, mit ihrem Haustier endlich einen entspannten Alltag zu führen.


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