Langhaariger Pyrenäenschäferhund

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Langhaariger Pyrenäenschäferhund Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund aus?

Der Langhaarige Pyrenäenschäferhund ist eine uralte französische Hirtenhunderasse. Es ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund mit, wie seine Name schon sagt, langem Haarkleid. Er hat eine pfiffige Ausstrahlung, die durchaus seinem Wesen entspricht. Dazu tragen seine typischen, dreieckigen, nach außen zeigenden Knickohren bei. In Frankreich wird er „Berger des Pyrénées – poil long“ genannt und in Deutschland auch nur kurz Pyrenäen-Hütehund. Der Standard beschreibt ihn als:

Ein Hund, der bei einem Minimum an Größe und Gewicht ein Maximum an Lebhaftigkeit ausstrahlt. Sein stets wachsamer Gesichtsausdruck und seine pfiffige, misstrauische Miene verbunden mit seiner impulsiven Bewegungsfreude prägen das charakteristische, einzigartige Auftreten dieses Hundes.

Der langhaarige Pyrenäen-Hütehund unterteilt sich in zwei Varianten: Eine zeigt am Körper mehr oder weniger stark ausgeprägtes Zotthaar. Der glatthaarige zeigt eine deutlich kürzere Behaarung im Gesicht. Ihr Haar ist immer lang oder mittellang, jedoch stets dicht, fast glatt oder leicht gewellt; dichter und wolliger über der Kruppe und auf den Schenkeln; in seiner Textur ein Mittelding zwischen Ziegenhaar und Schafwolle. Die Mischung aus trockenem und wolligem Haar bildet bei manchen Hunden Zotten oder Schnüre, auch „Cadenetten“ genannt, oder manchmal Platten, die schuppen- oder dachziegelartig die Kruppe und die Schenkel bedecken.“ Als Farben sind Fauve mit oder ohne Überdeckung von schwarzen Haaren, blau, gestromt mit schwarz oder schwarz erwünscht.

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Wie groß ist ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund?

Unter dem üppigen Haarkleid verbirgt sich ein ganz schlanker Körper. Das kommt in seinen Maßen zum Ausdruck. Rüden sollen eine Widerristhöhe von 42 bis 48, Hündinnen von 40 bis 46 Zentimetern vorweisen bei einem Gewicht von nur 8 bis 15 Kilogramm.

Wie alt wird ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund?

Ein Berger des Pyrénées hat eine Lebenserwartung von gut 12 Jahren.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund?

Der Langhaarige Pyrenäenschäferhund ist ein alter Hirtenhund mit vielseitigen Kompetenzen. Er ist intelligent, temperamentvoll und gilt als ausgesprochener Pfiffikus. Das sieht man ihm gleich an. Er ist zudem ausgesprochen arbeitsfreudig. Der Berger des Pyrénées ist wendig und ausdauernd. All das fordert ein aktives Herrchen und Frauchen. Da er zudem kaum Jagdtrieb hat, eignet er sich ganz hervorragend als Begleiter in der Natur. Er hat ein sehr feinfühliges Wesen und braucht die enge Einbindung in seine Familie. Kinder behandelt er mit erstaunlichem Sanftmut und Geschick. Er ist kräftig und wendig genug, um selbst bei derben Spielen mit großer Freude mitmachen zu können. Ein Berger des Pyrénées eignet sich keinesfalls als Hof- oder gar Zwingerhund. Fremden tritt er zunächst prüfend misstrauisch gegenüber jedoch nicht unfreundlich. Der ursprüngliche Berger des Pyrénées ist ein sprung- und sprintkräftiger, listig-aufgeweckt-fröhlicher Hund. Der offizielle Standard beschreibt sein Wesen als:

Ein kleiner, mutiger Hund, schlau, zur Initiative fähig, seinem Herrn vollkommen ergeben. Er ist eigensinnig und benötigt im Allgemeinen eine feste Hand, um seine Energie in die richtigen Bahnen zu lenken und das Beste aus seiner Intelligenz und Lebhaftigkeit zu machen.

Aus guter Zucht kommend und mit guter Sozialisation durch sachkundige Züchter hat er das Zeugs zu einem absoluten Familienhund. Er ist allerdings nicht ohne weiteres als Anfängerhund zu empfehlen. Mit viel Hundeverstand und Engagement, sollte aber selbst das funktionieren. Da hilft dann auch der Rat eines erfahrenen Halters oder seriösen Züchters.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Langhaarige Pyrenäenschäferhund ursprünglich her?

„Berger des Pyrénées“ meint Hirtenhund der französischen Pyrenäen. Das grenzt ihn von den ähnlichen Hirtenhunden aus dem Flachland ab. Er ist sicher eine uralte Hunderasse. Jedoch kennen wir über ihm auffallend wenige historische Aufzeichnungen. 1770 erwähnt ihn immerhin der große Naturwissenschaftler Buffon. Im 19. Jahrhundert wird er auf einer Lithografie zusammen mit einem Bauernpaar festgehalten. Der erste offizielle Rassestandard wurde in den Jahren 1921 bis 1925 von Bernard Sénac-Lagrange erstellt. 1955 wurde er vom Weltverband FCI offiziell anerkannt. Der Standard wurde 2009 noch einmal überarbeitet. In Deutschland blieb der Berger des Pyrénées lange Zeit eine weitgehend unbekannte Rasse. Erst in den siebziger Jahren gelangte die Rasse nach Deutschland. Selbst heute ist der Berger des Pyrénées eine Rasse für Insider, für Kenner, für Liebhaber geblieben. Er wird züchterisch von zwei Vereinen im VDH betreut: Dem Verein Berger des Pyrénées Deutschland und dem Club Berger des Pyrénées 1983. Der Club Berger des Pyrénées ist mit immerhin knapp 1.000 Mitgliedern sogar weltweit der größte Zuchtverein, der sich ausschließlich dem Pyrenäen-Hütehund widmet. Inzwischen hat sich also eine stabile Fangemeinde in Deutschland entwickelt. Vom Pyrenäenschäferhund fallen jedes Jahr um die 150 Welpen – wobei hier nicht zwischen den verschiedenen Varianten unterschieden wird. Diese Hunderasse hat sicher eine weit größere Verbreitung verdient.

Beliebte Mixe

Mixe mit dem Berger sind eher selten.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund?

Ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund braucht regelmäßige, wöchentliche Fellpflege. Das robuste Fell wird einmal pro Woche mit wenigen Bürstenstrichen in Form gebracht. Zusätzlich sollte man auf kleine Verfilzungen hinter den Ohren und an den Ellenbogen achten, die du auskämmen musst. Einmal jährlich steht dann das große Kämmen auf dem Tagesprogramm: Der Hund wird solange gekämmt, bis keine Zotten mehr zu finden ist – so beschreibt es der Zuchtverband.

Welches Futter ist für einen Langhaarigen Pyrenäenschäferhund am besten?

Ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Er eignet sich selbstverständlich zum Barfen – sofern es fachkundig gemacht wird.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund?

Ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund eignet sich für fast alle Aktivitäten, die Du mit Hund unternehmen kannst. Er mag wesensgerechte Beschäftigung, besser Arbeit. Da er diese heute kaum je in der Hütearbeit finden kann, ist ihm sportliche Betätigung jeder Art recht. Natürlich besonders gerne auch bei Hütewettbewerben. Mit deinem Berger kannst du ganz hervorragend Agility wie die meisten anderen Hundesportarten betreiben. Professionell bewährt er sich sogar als Katastrophen- und Lawinensuchhund.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Langhaarigen Pyrenäenschäferhund kaufen?

Wenn du dich für einen Langhaarigen Pyrenäenschäferhund interessierst, solltest du dich bei einem Züchter vor Ort umschauen, der einem der beiden VDH-Vereine angeschlossen ist. Hier bist du sehr gut aufgehoben.

Erziehung und Haltung

Passt ein Langhaariger Pyrenäenschäferhund zu mir?

Der Langhaarige Pyrenäenschäferhund ist ein sehr temperamentvoller Hund. Er gilt als unermüdlicher Workaholic. Zugleich ist er intelligent und pfiffig – mit einer sympathischen Portion Eigensinn. Das stellt hohe Ansprüche an Halter und Halterin. Der Berger will die Einbindung in die Familie und kann sich in dieser auch anstandslos benehmen, fachkundige Erziehung vorausgesetzt. Ideal ist ein Haus mit Garten auf dem Land. Die Haltung in einer kleinen Etagenwohnung mitten in der Großstadt wäre nicht ohne weiteres zu empfehlen. Im Auto fährt er am besten in einer professionellen Transportbox mit. Der Langhaarige Pyrenäenschäferhund lässt sich sehr gut erziehen. Er ist offen und ehrlich und arbeitet gerne mit Herrchen und Frauchen zusammen. Die Kunst liegt darin, das richtige Maß an Konsequenz und Härte für diesen sehr temperamentvollen, arbeitsamen aber zugleich feinfühligen Hund zu finden. Die entscheidende Grundlage ist immer eine enge emotionale und vertrauensvolle gegenseitige Bindung. Du kannst mit ihm nach der Erziehung auch in eine Ausbildung gehen. Er macht sich ganz hervorragend als Familienhund.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Langhaarige Pyrenäenschäferhund wird in der deutschsprachigen Hundeszene gerne unterschätzt. Dieser handliche wie schöne Hund ist ein Pfiffikus. Er ist ein hervorragender Begleiter und Familienhund. Zugleich eignet er sich für anspruchsvolle Aufgaben. Er ist ein besonderer Tipp.


Christoph JungChristoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch – Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch „Tierisch beste Freunde“. Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.


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