Wenn der Hund stinkt: Ursachen für Hundegeruch

Verfasst von Kristina Ziemer-Falke
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Hund stinkt

Dein Hund riecht irgendwie unangenehm? Vielleicht sogar schon eine ganze Weile? Du liebst deinen Vierbeiner, aber dieser “spezielle” Geruch bringt dich manchmal fast um den Verstand? Keine Sorge, du bist nicht allein. Viele Hundehalter kennen das Problem: Der Hund stinkt. Doch warum eigentlich? Und viel wichtiger: Was kannst du dagegen tun? Lass uns das Thema mal ganz in Ruhe aufrollen.

Warum riecht ein Hund nach Hund?

Jeder Hund hat einen Eigengeruch. Dieser setzt sich aus Haut, Fell, Talgproduktion, Hormonen und der ganz individuellen Bakterienflora zusammen. Auch Alter, Gesundheit und Rasse spielen eine Rolle. Besonders nach dem Baden, Toben im Regen oder einem Sprung in den Tümpel kann der "Hundegeruch" besonders intensiv auftreten. Gerade nasses Fell in Kombination mit Talg und Bakterien entwickelt den typischen, oft als unangenehm empfundenen Geruch.

Ein leichter Eigengeruch ist also ganz normal – die Frage ist: Ab wann wird’s zu viel?

Welche Ursachen kann es haben, wenn mein Hund stinkt?

Wenn dein Hund stärker riecht als gewöhnlich, kann das viele Ursachen haben. Hier ein paar der häufigsten:

  • Ernährung: Futter, das der Hund nicht verträgt oder unverträgliche Inhaltsstoffe können den Körpergeruch beeinflussen. Auch Blähungen und übel riechender Kot hängen oft mit der Fütterung zusammen.
  • Ohren: Vor allem bei Hunden mit Schlappohren können sich in den Ohren Bakterien oder Hefepilze bilden, das riecht oft streng.
  • Zähne und Maul: Zahnbelag, Zahnstein oder Entzündungen können schlimmen Mundgeruch verursachen.
  • Hautprobleme: Entzündungen, Pilzinfektionen oder Hotspots riechen meist sehr unangenehm.
  • Analdrüsen: Ein Klassiker. Wenn diese verstopft oder entzündet sind, verbreitet sich ein sehr penetranter Geruch.

Was steckt dahinter, wenn das Fell stinkt?

Gerade dichtes oder langes Fell bietet den idealen Nährboden für Gerüche. Talg, Dreck, Feuchtigkeit, all das sammelt sich in der Unterwolle. Wenn du deinen Hund zu selten bürstest oder das Fell nicht gut durchtrocknet, kann sich ein regelrechter Mief entwickeln. Auch Parasiten, Hautpilze oder allergische Reaktionen können das Hautmilieu stören und für Geruch sorgen.

Regelmäßiges Bürsten, gründliches Trocknen nach dem Baden und eventuell ein Bad mit einem milden Hundeshampoo können hier helfen. Aber: Baden bitte nicht zu oft – das kann die Haut austrocknen und das Problem sogar verschlimmern.

Warum hat mein Hund Mundgeruch?

Ein bisschen übler Atem nach dem Fressen ist nicht tragisch – aber wenn es dauerhaft stinkt, ist Vorsicht geboten. Ursachen können sein:

  • Zahnstein oder Zahnfleischentzündung
  • Futterreste in den Zahnzwischenräumen
  • Magenprobleme
  • Zahnwechsel bei Welpen
  • Allgemeine Erkrankungen wie Diabetes oder Nierenschwäche

Was hilft gegen Mundgeruch?

Hausmittel wie Petersilie oder Apfelstücke können vorübergehend helfen, ersetzen aber keine gründliche Zahnpflege. Weitere hilfreiche Mittel:

    • Zähneputzen
    • Kauspielzeug
    • Dentalsticks (ohne Zucker)
    • Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt
  • Hochwertige Ernährung

Tipps und Tricks wenn der Hund stinkt

  1. Geruchsquelle lokalisieren: Riecht der Hund aus dem Maul, aus dem Fell, aus den Ohren oder eher vom Hinterteil? Das hilft beim Eingrenzen.
  2. Fütterung überdenken: Verträgt dein Hund das aktuelle Futter? Vielleicht lohnt sich ein Umstieg auf eine gute, besser verdaulichere Sorte.
  3. Pflege checken: Regelmäßig bürsten, trockenreiben und bei Bedarf baden. Nutze spezielle Hundeshampoos – keine Produkte für Menschen.
  4. Analdrüsen im Blick behalten: Wenn dein Hund sich häufig am Hintern schleift oder sich dort beleckt, könnte das ein Hinweis sein.
  5. Tierärztlich abklären lassen: Gerade wenn der Geruch plötzlich und stark auftritt, bitte ab zum Tierarzt. Das gilt auch bei Zahnproblemen, Hautveränderungen oder ständigem Ohrenschütteln.

Fazit

Ein stinkender Hund kann viele Ursachen haben – einige harmlos, andere behandlungsbedürftig. Wichtig ist, dass du aufmerksam bleibst, regelmäßig pflegst und deinen Hund gut im Blick hast. Und wenn du dir unsicher bist, gilt immer: Lieber einmal mehr zur Tierärztin oder zum Tierarzt.

Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine fachliche Beratung durch Tierärztinnen oder Tierärzte. Bei Verdacht auf gesundheitliche Ursachen solltest du immer eine professionelle Abklärung einholen.


Kristina Ziemer-Falke

Kristina Ziemer-Falke, Hundetrainerin & Verhaltensberaterin

Gemeinsam mit ihrem Mann Jörg Ziemer betreibt sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Kristina verfügt über eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin für Hunde und einen Sachkundenachweis im Arzneimittelgesetz. Darüber hinaus sitzt sie im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen und ist erfolgreich als Autorin von Fachbüchern und für Hundezeitschriften.

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