Hundepflege von Kopf bis Fuß

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Die Augen – Beste Pflege für den treuen Blick

Die Augen brauchen meist nur ganz wenig Pflege. Oft reicht es, nur den „Schlafdreck“ mit einem angefeuchteten Tuch aus den Augenwinkeln zu reiben.

Doch bei einigen Hunden wird übermäßig viel Tränenflüssigkeit produziert oder aber der Tränennasenkanal sitzt zu oder ist verengt. So kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr vollständig über die Nase abfließen. Das Auge läuft nun praktisch über. Haben diese Tiere dann auch noch weißes Fell, bildet sich vom Augenwinkel abwärts ein braunes Sekret, das nicht nur unschön aussieht, sondern auf Dauer die Haut auch reizt. Hier musst du täglich die „Tränen“ wegwischen und bei besonders hartnäckigen Spuren ein Augenreinigungsmittel nutzen. Das ist eine milde Reinigungslotion, die es in kleinen Flaschen oder auch als Reinigungstücher zu kaufen gibt. Kosten: 50 ml ca. 7 €. Arbeite nicht mit Kamillentee, denn der trocknet das Auge aus und schadet mehr, als dass er hilft!

Achtung: Ständig tränende Augen können ein Zeichen für eine Verletzung oder Erkrankung des Auges sein. Vielleicht ist die sogenannte Nickhaut verletzt, vielleicht wachsen auch Wimpern nach innen und reizen so bei jedem Blinzeln das Auge. Auch eine Bindehautentzündung lässt die Augen vermehrt tränen. Sollten die Augen übermäßig tränen, musst du den Tierarzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen.

Und wichtig: Augensalben sind nur wenige Wochen haltbar. Hast du von Deinem Tierarzt schon einmal eine Salbe gegen Bindehautentzündung verschrieben bekommen, dann wirf die am Ende der Behandlung weg und nutze die Reste auf keinen Fall Wochen später noch einmal. Mit angebrochenen und länger aufbewahrten Salbenresten bringst du nur schädliche Bakterien mitten in die Augen hinein.

Mein persönlicher Tipp

Weiches Tuch – was ist für die Hundepflege geeignet?

Ständig braucht man für die Pflege des Hundes ein „weiches und fusselfreies Tuch“, doch was nimmt man da? Papiertücher sind meist alles andere als weich – das wirst du selbst schon gemerkt haben, wenn Du nach einem Schnupfen eine wundgescheuerte Nase hattest. Handtücher und Waschlappen sind meist zu dick.

Ich habe für solche Fälle immer ein paar alte T-Shirts oder Unterhemden parat. Die schneide ich auf eine praktische Größe zurecht. Der Stoff ist schön weich und dünn. Auch nimmt er gut Pflegelotionen auf. Danach einfach in die Waschmaschine – fertig!

Ohren – So kann dich dein Hund noch besser verstehen

Die Ohren deines Hundes solltest du regelmäßig inspizieren, denn hier können sich – unbeobachtet und manchmal erst nach langer Zeit entdeckt – fiese Bakterien,  Milben und Pilze breitmachen und für schmerzhafte Entzündungen sorgen. Vor allem lange und behaarte Schlappohren, wie zum Beispiel beim Cocker Spaniel, bieten ein herrliches feuchtes und dunkles Klima für allerlei Keime und Pilze.

Ein gesundes Ohr ist sauber. Doch sobald es unangenehm riecht und viel braunes Sekret zu sehen ist oder dein Hund sich immer wieder an den Ohren kratzt, sollte der Tierarzt schauen, um welche Art von Erkrankung es sich handelt, und ein Medikament verschreiben.

Für die regelmäßige Pflege reicht es, mit einem weichen Tuch Dreck und Ohrenschmalz aus dem vorderen Teil abzuwischen. Auch hier gilt: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.

Ganz wichtig: Nicht tief ins Ohr hineinbohren und niemals mit Wattestäbchen hantieren. Selbst wenn du dir vornimmst, damit nur vorne sauber zu machen: Was ist, wenn Dein Hund plötzlich eine hektische Bewegung macht und du ihm das Wattestäbchen tief ins Ohr rammst? Das Risiko solltest du nicht eingehen. Außerdem hat der Gehörgang einen fast rechtwinkligen Knick: du würdest also den Dreck mit einem Stäbchen nur in die Ecke schieben und dadurch erst recht den Gehörgang verstopfen.

Ballen – Diese Pflege spürt dein Hund bei jedem Schritt

Die Pfoten des Hundes sind etwas ganz Besonderes: Einerseits sind die Ballen weich und beweglich und federn jede Bewegung ab, anderseits können Kälte, Nässe und spitze Steine ihnen kaum etwas anhaben.

Zur Pfotenpflege solltest du die langen Haare, die zwischen den Ballen wachsen, kürzen. Aber nur so weit, dass sie genau mit dem Ballen abschließen. Kürzt du die Haare nämlich auch in den Zehenzwischenräumen, dann können die dort unangenehm pieksen.

Im Sommer und im Herbst kontrollierst du nach den Spaziergängen durch Felder, dass der Hund sich dort zwischen den Zehen keine Grannen eingetreten hat. Diese Gras- oder Getreidesamen haben eine scharfe Spitze, die sich Schritt für Schritt in die weiche Zehenzwischenhaut bohren kann und dann für unangenehme Entzündungen sorgt, wenn sie nicht rechtzeitig entfernt werden.

Im Winter kannst du in Ausnahmefällen, also wenn dein Hund sehr empfindlich reagiert, die Pfoten mit Melkfett einreiben. So ist der Ballen ein wenig gegen Streusalz und Splitt geschützt. Aber nicht zu viel oder zu oft: Das weicht die dicke und schützende Hornschicht unnötig auf.

Krallen – Auch Hunde verdienen eine Pediküre!

Die Krallen des Hundes sollten normalerweise den Boden gar nicht oder nur leicht berühren. Werden sie zu lang, tritt die Pfote des Hundes nicht normal auf und es kommt auf Dauer zu einer Fehlstellung.

Das Kürzen der Krallen übernimmt auch der Tierarzt oder Hundefriseur. Aber du kannst es auch selbst machen:

Achtung: Die Kralle ist nicht nur totes Horn – es befindet sich im Inneren „Leben“, d. h., dass etwa bis zur Mitte eine kleine Blutbahn verläuft. Schneidest du da hinein, ist das zum einen schmerzhaft, zum anderen blutet es sehr stark. Du musst also sehr vorsichtig vorgehen und lieber zu wenig als zu viel abschneiden.

Bevor du dich ans Krallenschneiden begibst, solltest du einmal die Krallen deines Hundes betrachten. Wenn Du Glück hast, sind diese weiß und du kannst bei guten Lichtverhältnissen das „Leben“ in der Kralle sehen und weißt so, wie kurz du schneiden darfst. Ist das Horn zu dunkel, so dass du unsicher bist, wie weit du kürzen darfst, kannst du es auch mit einer guten Feile versuchen. Das dauert zwar, aber dafür kannst du deinen Hund nicht so schnell verletzen. Die Feile eignet sich aber nur, wenn die Krallen nicht allzu lang sind und nur ein kurzes Stückchen gekürzt werden soll.

Ansonsten setzt du eine Krallenschere ein. Die muss möglichst scharf sein, damit die Kralle ordentlich abgeschnitten und nicht gequetscht wird. Ein Nagelknipser, wie wir Menschen ihn nutzen, ist zu stumpf.

  • Stabilisiere mit Daumen und Zeigefinger einen einzelnen Zeh des Hundes. Dann schneidest du einen kleinen Teil der Kralle zügig ab – etwa zwei Millimeter reichen zunächst.
  • Hast du das Gefühl, dass noch mehr geht, ohne dass es zu bluten beginnt, schneidest du noch ein Stückchen ab. Aber lasse immer noch ein Stückchen „Puffer“ vor der Blutbahn stehen, damit der Nerv gut geschützt ist.

Gehe so vorsichtig vor, damit dein Hund das Krallenschneiden nicht als etwas Unangenehmes abspeichert. Hast du nämlich zu weit geschnitten, schmerzt es – und danach wird er wahrscheinlich nicht mehr so still halten.

Wenn es doch einmal blutet

Egal, wie erfahren du bist: Es kann immer einmal passieren, dass du zu weit geschnitten hast und die Kralle zu bluten beginnt. Und dabei ist es genau wie bei uns: So eine kleine Verletzung am Finger blutet ganz ordentlich – ebenso die Kralle. Nimm dir dann einfach eine Kompresse zur Hand. Die ist in jedem einfachen Verbandskasten vorhanden. Presse sie eine Weile auf das Krallenende, bis die Blutung steht. Zusätzlich kannst du die Kralle mit einem Coolpack oder ähnlichem etwas kühlen. Das sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Blutung schneller gestoppt werden kann.

Analdrüsen – Was tun, wenn sie verstopft sind?

Die zwei Analdrüsen sitzen rechts und links vom After des Hundes. Hier wird ein Sekret produziert, das den Kothaufen beim Herauspressen mit Duftstoffen überzieht. Doch leider sind diese Analdrüsen bei manchen Hunden verstopft. Das kann – muss aber nicht – daran liegen, dass der Kot zu weich ist und kein Druck auf die Drüsen ausgeübt wird.

Werden die Drüsen nicht regelmäßig von selbst geleert, können sie unangenehm jucken. Die Folge ist, dass der Hund „Schlitten fährt“. Dabei setzt er sich hin und zieht sich mit den Vorderbeinen über den Boden, um den After fest aufdrücken zu können und sich so Linderung zu verschaffen.

Das Sekret der Analdrüsen stinkt – bestialisch! Doch trotzdem kann man es zu Hause selbst machen und muss dafür nicht zum Tierarzt gehen. Allerdings solltest du es dir beim Tierarzt einmal fachmännisch zeigen lassen, damit du genau weißt, wo du wann und wie fest zudrücken musst. Danach kannst du es dann selbst einmal versuchen. Aber nur dann, wenn der Hund wirklich Probleme damit hat – wenn sie sich natürlich entleeren, nicht daran manipulieren.

Mops, Bulldogge und Co.

Hunde mit einer starken Faltenbildung im Gesicht brauchen zwar keine besondere Fellpflege, aber die Falten müssen regelmäßig gereinigt werden.Übergewicht beim Hund Vor allem hinter der Nase liegt eine sehr tiefe Nasenfalte, in der sich allerlei Dreck ablagert: tote Haare, Tränenflüssigkeit und Futterreste bilden in der dunklen und feuchten Enge ein wunderbares Umfeld für Bakterien und andere Keime. Kratzt sich der Hund dann auch noch, sind hier Entzündungen kaum zu vermeiden. Daher bitte alle Fellfalten regelmäßig überprüfen und säubern. Am besten mit einem trockenen weichen Tuch täglich den Schmutz entfernen. Pflegetücher können Hautunverträglichkeiten hervorrufen, zudem ist es wichtig, dass die Falten immer ganz trocken sind. Nimmst du also ein Pflegemittel, um den Schmutz zu entfernen, solltest du unbedingt dafür sorgen, die Hautfalte danach trocken zu wischen.

Video: Hundepflege kurz erklärt


Dieser Text wurde erstellt in Zusammenarbeit mit Regina Rademächers:

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