Gruppenhaltung von Hunden

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Auf Platz zwei der beliebtesten Haustiere liegen Hunde, gleich hinter Katzen und noch vor Nagetieren, Fischen und Vögeln. Laut Statistiken leben in Deutschland knapp 12 Millionen Hunde. Sie verteilen sich auf etwa 9 Millionen Haushalte, was bedeutet, dass in manchen Heimen zwei oder sogar mehr Hunde zuhause sind. Kein Wunder, faszinieren uns die vierbeinigen Freunde doch täglich neu mit ihrer bedingungslosen Zuneigung, Treue und Aufmerksamkeit, die sie uns Menschen entgegenbringen. Mancher kann gar nicht genug davon bekommen und hält gleich ein ganzes Rudel. Doch was bedeutet die Gruppenhaltung von Hunden im täglichen Umgang? Harmonieren grundsätzliche alle Hunde miteinander? Und wie gestaltet sich die tägliche Gassirunde mit der Gruppe? Die Antworten findest du in unserem Beitrag.

Mehr als einen Hund halten, wie geht das?

Die meisten Hundebesitzer beginnen ihre Haltung mit einem Vierbeiner. Zuweilen kommt aus ganz unterschiedlichen Gründen noch eine weitere Fellnase dazu, etwa weil die eigene Hündin Nachwuchs bekommen hat und ein Welpe bleibt der Gemeinschaft erhalten. Private Hundefreunde haben oft so viel Spaß an den charmanten Wesen, dass sie regelmäßig züchten und den Hündinnen zuliebe die Würfe auf mehrere Tiere verteilen. Viele Hundehalter können sich ein Leben ohne die treuherzigen Blicke ihres Lieblings gar nicht vorstellen. Ist er schon älter wird nicht selten ein Junghund in die Gemeinschaft aufgenommen, denn wenn der eine geht, ist noch ein anderer da, der trösten kann. Mancher hat gerne einen agilen, vierbeinigen Partner für sportliche Aktivitäten um sich und gleichzeitig noch einen verschmusten Kuschelhund. Nicht zuletzt bedeutet ein Zweithund auch immer, dass der Vierbeiner ständig einen Spielkameraden und Artgenossen um sich hat. Welche Gründe auch vorliegen mögen, das Gruppenleben gestaltet sich ganz anders als mit Einzelhund.

Welche Geschlechter harmonieren?

Zwar sind Hunde von ihrer Herkunft Rudeltiere, die es gewohnt sind, mit ihren Artgenossen zusammen zu leben, doch will dies in der Mensch-Hund-Beziehung erst noch gelernt werden. Denn ebenso wie im Wolfsrudel gibt es auch bei unseren domestizierten Haustieren den permanenten Abgleich der sozialen Rangfolge. Sprich, der Stärkste hat das Sagen und bestimmt, wo es langgeht. Wobei der stärkste Hund nicht immer der größte sein muss. Und dieser wiederum muss sich dem Menschen, als dem eigentlichen Rudelführer unterordnen – was nicht jedem Vierbeiner in allen Situationen gelingt.

Möchtest du mehrere Hunde gleichzeitig halten, stellt sich als erstes die Geschlechterfrage. Bei Mischhaltungen von Rüden und Hündinnen empfiehlt es sich, den oder die Rüden kastrieren zu lassen, um ungewollten Nachwuchs zu vermeiden. Das kann auch erforderlich sein, wenn nur Männchen gehalten werden, die nicht zur Zucht eingesetzt werden sollen. Denn häufig geraten sich Rüden bei ihren Rangkämpfen buchstäblich in die Haare. Grundsätzlich ist es also einfacher, nur weibliche Hunde in der Gruppe zu halten. Wobei auch hier die soziale Stellung innerhalb des Rudels abgeglichen wird, jedoch allgemein eine größere Harmonie herrscht. Erschwerend kommt hinzu, dass Hündinnen je nach Rasse ein- bis dreimal im Jahr läufig, also paarungsbereit sind und in diesen Phasen unterschiedlich zickig reagieren können. Bis zu einem gewissen Grad beeinflusst der Mensch als Rudelführer das soziale Miteinander. Viele Hundefreunde registrieren auch, dass sich der Zyklus ihrer Hündinnen anpasst und alle gleichzeitig läufig werden.

Unterschiedliche Rassen?

Jeder Hund besitzt einen anderen Charakter, der sich mehr oder weniger positiv auf die Gemeinschaft auswirken kann. Auch rassetypische Eigenschaften können für Unruhe im Haus sorgen. Es gilt also Rassen zusammenzuführen, die bestmöglich miteinander harmonieren, was jedoch gar nicht so einfach ist. Denn häufig stellt sich erst beim täglichen Miteinander heraus, ob sich zwei oder mehrere Vierbeiner tatsächlich untereinander verstehen. Klare Verhältnisse sind der Schlüssel für eine harmonische Gruppenhaltung und die solltest du als Tierhalter herbeiführen. Für Hunde bedeuten Harmonie und eine festgelegte Stellung innerhalb der Gruppe Schutz und Sicherheit – wonach jedes Lebewesen strebt.

Zwei oder mehrere Hunde einer Rasse gemeinsam zu halten, kann eine gute Lösung sein, doch auch hier gilt, dass jedes Tier seinen eigenen Kopf hat. Dennoch kannst du davon ausgehen, dass sie ähnliche Bedürfnisse haben, was den Bewegungs- und Spieltrieb betrifft sowie ihre körperliche Konstitution. Jedoch auch Hunde unterschiedlicher Rassen können perfekt zusammen harmonieren. Um dies herauszufinden empfiehlt es sich, die Vierbeiner zuvor miteinander bekanntzumachen und ihnen die Gelegenheit zu geben, sich aneinander zu gewöhnen. Auf diese Weise können schöne Hundefreundschaften entstehen.

Was gibt es bei der Gruppenhaltung von Hunden zu beachten?

Ganz gleich, ob mehrere Welpen zusammen aufwachsen oder Hunde unterschiedlichen Alters gemeinsam leben, sollte genügend Ausrüstung vorhanden sein. Das betrifft nicht nur Futter- und Wassernäpfe, sondern auch Halsbänder oder Geschirre, Leinen und insbesondere Hundebettchen. Zwar kuscheln sich beste Hundekumpels häufig zusammen in ein Körbchen, doch wird es auch Situationen geben, in denen sie sich gerne allein zurückziehen und ein ruhiges Plätzchen suchen. Daher solltest du mindestens so viele gemütliche Liegeplätze wie Hundenasen in deinem Zuhause verteilen, damit es keine Zankereien gibt.

Ebenso ist es ratsam, dass jeder Vierbeiner seine eigene Transportbox bekommt. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn Hunde im Auto transportiert werden, beispielsweise zu Ausflügen oder beim Tierarztbesuch. Spezielle Hundekäfige für den Gepäckraum, die gleich mehreren Fellnasen Platz bieten, sind ebenso empfehlenswert, solange sie über eine Zwischentrennung verfügen. Denn bei einem Unfall sitzt immer besser jeweils ein Hund für sich, weil dann die Verletzungsgefahr geringer ist.

Wie Futterneid vermeiden?

In der freien Natur ist es immer der Leitwolf, der als erster von der Beute frisst, ganz gleich, ob er sie selbst geschlagen hat oder ein Rudelmitglied. Bei unseren Haustieren verhält es sich ähnlich. Wenn du deine Hunde gut beobachtest, merkst du schnell, wer von ihnen der Chef ist – abgesehen von dir, versteht sich. Und der bekommt dann auch als erstes seinen gefüllten Futternapf. Die anderen Vierbeiner aus deiner Gruppe kannst du direkt anschließend füttern. Wichtig ist nur, dass jeder seinen eigenen Napf bekommt und dass diese mit Abstand zueinander oder in anderen Räumen aufgestellt werden.

Das Rudel gewöhnt sich in der Regel ganz schnell an diese Prozedur, jeder einzelne weiß, wo sein Fressplatz ist. So vermeidest du Futterneid innerhalb der Gruppe und kannst ebenfalls sicherstellen, dass jeder seine spezielle Menge oder Sorte erhält. Auch die Beigabe von Medikamenten wird dadurch erleichtert.

Gassi- und Spazierengehen mit dem Rudel

Wer mit seinem Hund regelmäßig zum Gassi- oder Spazierengehen unterwegs ist, weiß, dass sein Vierbeiner aufgeregt ist, wenn es los geht. Er freut sich über die willkommene Abwechslung und dass er sich lösen kann. Außerdem gibt es draußen immer viel zu schnüffeln und zu erkunden. Manche Vierpfote kann es gar nicht abwarten mit seinem Herrchen oder Frauchen vor die Tür zu kommen, springt herum und zerrt freudig an der Leine. Bei zwei oder mehr Hunden potenziert sich dieses Verhalten noch, da sich die Spannung und Aufregung auf alle überträgt und sie sich gegenseitig anstacheln.

Bei der Gruppenhaltung von Hunden ist dies eine große Herausforderung, denn der Halter muss aufpassen, dass der Übermut der Hunde nicht in Aggressivität umschlägt. Dazu solltest du jeden deiner Hunde und sein Verhalten so gut wie möglich kennen, damit du weißt, wie er sich in bestimmten Situationen verhält. Eine gute Übung ist es, zunächst mit jedem Vierbeiner einzeln spazieren zu gehen, um seine Vorlieben zu ergründen. Wenn du dir sicher bist, kannst du beim nächsten Mal zwei Hunde gleichzeitig ausführen und irgendwann das gesamte Rudel. Besser ist es jedoch, wenn bei mehreren Hunden mindestens zwei Personen dabei sind, um Streithähne gegebenenfalls trennen zu können. Jeder Vierbeiner sollte seine eigene Leine haben oder falls zwei sich gut verstehen, kann auch eine Tandemleine funktionieren. Eine Tüte mit Leckerlis zum Belohnen oder Ablenken sollte in deiner Tasche sein und bei warmem Wetter ebenfalls eine Wasserflasche. Im Online-Fachhandel bekommst du praktische Flaschen mit integriertem Trinknapf.

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Fazit

Einfaches Hundeglück kannst du steigern, indem du zwei oder mehr Vierbeiner hältst. An Haltung, Fütterung und Gassi gehen stellt das Rudel jedoch einige Anforderungen, die du aber mit ein wenig Übung meistern kannst. Bücher, Online-Ratgeber oder der Besuch in einer Hundeschule können dich dabei unterstützen.

Quelle Statistik: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/181167/umfrage/haustier-anzahl-hunde-im-haushalt/

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