Hunde ohne Fellwechsel

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Hunde ohne Fellwechsel

Hunde sind eine Bereicherung. Sie bringen Freude, Nähe und Wärme in jeden Haushalt. Sie bringen uns zum Lachen und hören uns geduldig zu, wenn es uns einmal nicht so gut geht. Doch was, wenn ihre Haare ein Problem für Allergiker sind oder Hunde nicht willkommen sind aufgrund des hygienischen Mehraufwands?

Es ist nicht zu leugnen, ein Hund – vor allem im Fellwechsel – verliert eine Menge Haare. Tägliches Saugen steht auf der Tagesordnung und Haare werden an den unmöglichsten Orten gefunden. Früher war das weniger ein Problem, lebten die meisten Hunde doch draußen oder nur in vereinzelten Räumen. Heute aber leben unsere Hunde mit uns Seite an Seite im Haus und dürfen manchmal sogar mit auf das Sofa oder in das Bett. Kein Wunder, dass da die Hygiene eine große Rolle spielt.

Vielleicht erlauben es dir die Umstände nicht, einen „haarenden“ Hund in deiner Familie aufzunehmen oder du wünschst dir einfach einen Vierbeiner an deiner Seite, der nicht in den Fellwechsel kommt – kein Problem, schließlich gibt es unter den zig Hunderassen heutzutage auch einige, die wenig bis gar nicht haaren!

Der Pudel

Allen voran sollte der Pudel genannt werden. Sicher hast du ein Bild vor Augen, schließlich ist der Pudel keine unbekannte Rasse. Oftmals wird er allerdings als schicker Begleiter mit besonderer Frisur gesehen statt als der sportliche Allrounder, der er tatsächlich ist. Diese Rasse wurde ursprünglich als apportierender Jagdhund gezüchtet, welcher besonders für die Wasserjagd eingesetzt wurde. Hierher rührt auch die bekannte Ausstellungsschur, denn um den Hund vor der Kälte des Wassers zu schützen, wurde der Brustbereich um Lunge und Herz von der Schur ausgelassen, nicht aber die Rückenmitte und die Beine, für eine gute Beweglichkeit.

Auch wenn bei dem Pudel der Aufwand des Bürstens entfällt, wächst sein Fell unaufhörlich, sodass er regelmäßig geschoren werden und Besuche beim Hundefriseur eingeplant werden sollten.

Der Pudel ist besonders intelligent, lernwillig und freundlich. Es gibt ihn in verschiedenen Größen: Großpudel, Kleinpudel, Zwergpudel und Toypudel.
Beliebt als nicht- oder wenig-haarende Hunde sind auch die Kreuzungen aus dem Pudel und einer weiteren Rasse. So gibt es inzwischen neue „Rassen“, wie Labradoodle, Goldendoodle, Cockapoo, Aussiedoodle oder Bernedoodle.

Zwergpudel

Nackthunde

Welche Hunde verlieren wohl gar kein Fell? Richtig, die die gar keines besitzen! Unter den Nackthunden gibt es mehrere Rassen, wie den Mexikanischen Nackthund (den Xoloitzquintle), den Peruanischen Nackthund, den American Hairless Terrier oder den Chinesischen Schopfhund (Chinese Crested).

Diese Hunde sind nicht nur optisch etwas ganz Besonderes, die Nackthund-Rassen sind sehr alt und ursprünglich. Obwohl diese Rassen unterschiedlich sind, haben sie doch Gemeinsamkeiten, wie die Anhänglichkeit an ihre Menschen, ihr liebenswertes Wesen, aber auch ihre Aktivität, ihren Bewegungsdrang. Zudem sollte ihr Körper im Winter mit einem geeigneten Mantel vor Kälte geschützt werden und ihre Haut im Sommer vor Sonneneinstrahlung.

Chinesischer Schopfhund

 

Havaneser, Malteser und Bolonka Zwetna

Optisch sehen sie sich sehr ähnlich: Sie sind klein und haben eine Menge Fell. Außerdem haaren sie wenig bis gar nicht, müssen aber regelmäßig gekämmt und gepflegt werden, damit ihr weiches Fell nicht verfilzt.

Diese Rassen fühlen sich in einer Familie wohl und sollten im Alltag nicht vernachlässigt werden,- sie freuen sich über ausreichend Bewegung und Beschäftigung.

Havaneser

Terrier

Aufgrund ihres teils drahtigen Fells, welches meist getrimmt wird, gehören sie auch zu den wenig haarenden Vierbeinern.

Vor allem der kleine Yorkshire Terrier ist bekannt als wenig bis gar nicht haarender Vertreter. Aufgrund seiner Größe kann er wunderbar in einer Wohnung oder in der Stadt gehalten werden, sollte aber ebenfalls nicht unterschätzt werden, denn tatsächlich hat er es faustdick hinter den Ohren. Er ist ein selbstbewusster, kluger Hund, der gerne körperlich, wie geistig beschäftigt werden möchte.

Auch der Airedale Terrier und der Irish Terrier haaren nicht besonders viel. Diese Hunde kennst du bestimmt. Sie haben niedlich parallel angesetzte Knickohren. Diese Rassen sind, wie die meisten Terrier, selbstbewusst und würdevoll. Werden sie verantwortungsvoll erzogen, sind sie wunderbare Familienhunde, an denen ihre Freundlichkeit und Geduld besonders geschätzt wird.

Vielleicht erwärmt einer dieser Hunde ganz besonders dein Herz und passt aufgrund seines Wesens perfekt zu dir. Achte darauf, dass dein zukünftiger Hund gut zu deinem Leben und deinen Anforderungen passt, denn nur so können dein neuer Vierbeiner und du ein harmonisches Zusammenleben genießen. Ich wünsche dir ganz viel Freude bei der aufregenden neuen Zeit, die auf euch zukommt!


KristinaKristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen und Schwerpunkte und ist im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit viel Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften.


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