Leider lesen und hören wir immer wieder von ausgelegten Giftködern oder ähnlichem auf den typischen Gassirunden in Parks und Wäldern. Als Hundehalter machen wir uns große Sorgen, aber wirkliche Vorsorge-Möglichkeiten haben wir leider nur wenige, da wir als Halter auch nicht immer mitbekommen, wenn der Hund etwas aufgenommen hat. Weiterhin können wir nicht immer auf den ersten Blick erkennen, ob es sich um ein giftiges oder anderweitig gefährliches Stück handelt und zudem wirken Gifte auch nicht immer sofort, sondern der Hund kann auch erst nach einigen Tagen erste Vergiftungsanzeichen zeigen.
Wie kann ich verhindern, dass mein Hund einen Giftköder frisst?
Um zu verhindern, dass dein Hund einen Giftköder frisst, stehen dir zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
Maulkorb: Ein Maulkorb lohnt sich vor allem in Gebieten, die durch die Köder stark frequentiert sind. Ein Maulkorb sollte jedoch in lockerer Atmosphäre antrainiert werden. Dein Hund sollte ihn gerne tragen.
Anti Giftköder Training: Dabei lernt der Hund, dass er nicht alles fressen darf, was er findet.
Was ist Anti Giftköder Training?
Beim Anti Giftköder Training lernt dein Hund in mehreren Schritten gefundenes Fressen anzuzeigen anstatt es für das Nonplusultra zu halten und es direkt zu fressen. Das Training ist straffrei und es besteht keinerlei Risiko, den Hund dabei zu verängstigen oder gar zu traumatisieren.
Wie funktioniert Anti Giftköder Training?
Das Training funktioniert ähnlich wie ein Jagd-Kontrolltraining. Der Hund soll anzeigen, wenn er etwas gefunden hat, dafür erhält er eine Belohnung. Der Grundgedanke dieser Methode ist, dass dein Hund gefundenes Fressen nicht mehr für das Nonplusultra hält. Dafür musst du ihm natürlich eine tolle Alternative bieten.
Lieblingssnack identifizieren:
Besorge dir die unterschiedlichsten Sachen, die deinem Liebling sehr gut schmecken könnten,- die er natürlich aber auch verträgt. Das kann alles Mögliche sein, wie beispielsweise Leberwurst, Gouda, Fleischwurst. Nun präsentiere ihm nacheinander immer zwei Leckereien gleichzeitig und beobachte, welche er jeweils zuerst nimmt. Entscheidet er sich zwischen Leberwurst und Gouda zuerst für die Leberwurst? Dann vergleiche als nächstes Leberwurst mit Fleischwurst. Hier wählt dein Hund zuerst die Fleischwurst? Dann scheint Fleischwurst sein absoluter Favorit zu sein, während Leberwurst auf Platz 2 und Gouda auf Platz 3 landet.
Markerwort einführen:
Nenne ein Wort wie beispielsweise „Jep!“ und gib deinem Hund sofort einen Snack aus Geschmacksklasse 2. Das wiederhole einige Male und beginne dann mit dem eigentlichen Training.
Erstes Training:
Gehe mit deinem Hund an einem auf dem Boden liegenden Stück Snack der Geschmacksklasse 3 vorbei, so dass er dieses nicht erreichen kann. Nimmt dein Hund den Snack wahr, sagst du sofort „Jep!“ und gibst ihm einen Snack aus der Geschmacksklasse 2 – das hatte er ja zuvor gelernt. Als Belohnung erhält er danach aber auch noch ein Stück aus der Geschmacksklasse 1, um zu lernen, dass er nichts verpassen wird und sich bei gefundenem Fressen gleich an dich wenden kann. Auch lernt er, dass du ihm nichts hektisch wegnehmen möchtest, sondern du dich auch interessierst. Ein „gemeinsames Hobby“ quasi.
Anzeigen trainieren:
Im späteren Training folgt die „Anzeige“, d. h. dein Hund zeigt, dass er etwas gefunden hat. Dieses könnte so aussehen, dass dein Hund sich ins „Sitz“ begeben soll, sobald er etwas zu Fressen gefunden hat. So verweilt er, bis du ihn aus dem Sitz entlässt und belohnst. Der schwierige Part ist der, dass dein Hund das gefundene Fressen nicht mehr fressen soll. Dazu ist womöglich ein Zwischenschritt nötig, für den dein Hund das „Sitz“ absolut zuverlässig beherrschen sollte. Auf Zuruf muss er sich aus dem Freilauf hinsetzen können. Klappt das nicht, solltest du das parallel zu diesem Training noch üben. Das Training ist recht anspruchsvoll und eine Empfehlung wäre, dass ein Hundetrainer dich, deinen Hund und das Training begleitet. Da hier der Schwerpunkt darauf liegt, dass der Hund zuverlässig anzeigt, ist ein Feedback durch einen Fachmann eine große Unterstützung.
Was mache ich, wenn mein Hund einen Giftköder gefressen hat?
Suche unverzüglich einen Tierarzt auf, wenn du weisst, dass dein Hund einen Giftköder gefressen hat, um schlimmeres zu verhindern. Treten erst Symptome auf, ist es in einigen Fällen bereits zu spät.
Wenn du nicht weisst, dass dein Hund etwas Schädliches aufgenommen hat, solltest du zum Tierarzt, wenn folgende Symptome auftreten:
dein Hund verhält sich generell nicht so wie sonst
starkes Hecheln
starker Durst
auffälliges Speicheln
Würgen
Erbrechen
Zittern
Durchfall
Atemnot
Koordinationsstörungen
Blutungen
Auffällige Unruhe
Wichtig: Nimm Erbrochenes unbedingt mit in die Klinik. Das könnte helfen, um die Art der Vergiftung schneller festzustellen. Da jedes Gift nicht nur anders auf den Organismus wirkt, sondern auch zeitlich zu unterschiedlichen Momenten auftreten kann, hilft eine Einschätzung durch den Tierarzt.
Was mache ich, wenn ich einen Giftköder finde?
Giftköder mitnehmen:
Solltest du Würstchen oder bunt-gefärbte Krümel im Gebüsch oder am Wegesrand sehen, könnte es sich dabei um präparierte Giftköder handeln, die für den nächsten Hund zu einer großen Gefahr werden können. Sammle den Fund auf jeden Fall ein (z.B. in einem Kotbeutel).
Fundort merken:
Merke oder notiere dir, wo du den Giftköder gefunden hast. So kannst du beim nächsten mal direkt achtsam sein und ggf. andere Hundehalter warnen.
Giftköder abgeben und melden:
Findest du bei einem Spaziergang einen Giftköder, melde diesen sofort bei der Polizei oder beim Ordnungsamt. Das Auslegen von Giftködern ist eine Straftat und nur, wenn die Köder der Polizei oder dem Ordnungsamt gemeldet und vorgelegt werden, gibt es eine reelle Chance, dass die Täter gefunden werden.
Gemeinsam mit ihrem Mann Jörg Ziemer betreibt sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, in dem sie seit vielen Jahren mit Herz, Leidenschaft und Kompetenz Hundetrainer in ganz Deutschland ausbilden und viele Weiterbildungsangebote anbieten. Kristina verfügt über eine Ausbildung zur Tierheilpraktikerin und Ernährungsberaterin für Hunde und einen Sachkundenachweis im Arzneimittelgesetz. Darüber hinaus sitzt sie im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für die Hundetrainerzertifizierungen und ist erfolgreich als Autorin von Fachbüchern und für Hundezeitschriften.
ein sehr informativer Beitrag. Meistens geht das so schnell, das der Hund etwas aufnimmt und man weis nicht was es war. Daher bin ich schon einige Male umgehend zum Tierarzt gefahren, weil mein Hund etwas gefressen hat. Zum Glück blinder Alarm. Ich werde Kristina’s Methode ausprobieren. Mit Ziemer Falke habe ich in der Vergangenheit immer gute Erfahrungen gemacht. Sie verkaufen nur das, wovon sie selber überzeugt sind.
ein sehr informativer Beitrag. Meistens geht das so schnell, das der Hund etwas aufnimmt und man weis nicht was es war. Daher bin ich schon einige Male umgehend zum Tierarzt gefahren, weil mein Hund etwas gefressen hat. Zum Glück blinder Alarm. Ich werde Kristina’s Methode ausprobieren. Mit Ziemer Falke habe ich in der Vergangenheit immer gute Erfahrungen gemacht. Sie verkaufen nur das, wovon sie selber überzeugt sind.
Hallo Fellnase,
vielen Dank für dein Lob! 🙂
Zum Glück ist bei dir bis jetzt immer alles gut gegangen. Wir wünschen dir und deinem Vierbeiner weiterhin alles Gute.
Viele Grüße,
dein ZooRoyal Team