Puggle

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Puggle aus?

Der Puggle ist ein kleiner Begleit- und Familienhund. Er ist die Kreuzung aus einem reinrassigen Mops und einem reinrassigen Beagle, die um die Jahrtausendwende in den USA in Mode gekommen ist. So kommt auch sein Name zustande. Der erste Teil stammt vom Mops, englisch "Pug", der zweite Teil "gle" vom Beagle. Hinter dem Interesse an solchen Kreuzungen steht der Anspruch, dass man das liebe Wesen eines Mopses in einem gesunden Körper haben will. Dazu hat man den Jagdhund Beagle ausgewählt. Das Fell eines Puggle ist in der Regel kurz und glatt anliegend. Seine Fellfarbe ist meist beige mit schwarzer Maske. Es gibt aber auch schwarz oder schokobraun. Zuweilen kann die Fellfarbe aber auch ganz anders sein. Aber das sollte nicht wirklich wichtig sein. Denn "ein guter Hund hat keine Farbe". Der Puggle bringt ausgewachsen nach Angaben seiner Anbieter zwischen sieben und zwanzig Kilogramm auf die Waage. Und dabei sind diese Werte ohne Über- oder Unterfütterung zu sehen. Das heißt also, man weiß nie genau was aus einer solchen Kreuzung herauskommt. Und das gilt bereits für die erste Generation, die F1. Verpaart man nun zwei Hunde einer solchen F1 Generation, dann nennt man diese nachfolgende Generation F2. Auch F2 werden von Puggle-"Züchtern" angeboten. Wenn es dann auf der Anbieterseite heißt: "Jeder Puggle ist ein kleines Überraschungspaket" so ist das zum einen realistisch. Zum anderen weisen solche Aussagen ungewollt auf das hohe Risiko solcher Kreuzungen hin. Im negativen, aber durchaus realistischen Extremfall kann in dem kurzatmigen Körper eines Mopses die ganze Energie eines Beagles, wohlgemerkt eines gelernten Lauf- und Schweißhundes stecken. Solche Kreuzungen wären im Ergebnis schlicht Tierquälerei. Rein theoretisch, nach dem Schulbuch der Genetik, sollten zumindest in der F1 Generation Hunde entstehen, die von Gestalt und Wesen her einigermaßen voraussagbar sind.

Wie alt wird ein Puggle?

Ein Puggle aus gesunden Ausgangslinien kann rein theoretisch durchaus ein hohes Alter von 15 Jahren und mehr erreichen. Belastbare Daten gibt es aber noch nicht.

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Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat ein Puggle?

Charakter und Wesen eines Puggles im Voraus zu bestimmen, ist nicht seriös möglich. Das gleicht gerade beim Puggle schlicht einem Lotteriespiel. Anders als bei gefestigten Hunderassen, ist die Streuung extrem groß und sogar gegensätzlich. Es hat etwas von genetischem Roulette zumal wenn die beiden Ausgangsrassen wie beim Puggle von ihrem Wesen her nicht zueinander passen. Der Beagle ist ein ausgemachter Jagdhund. Er hetzt und stöbert, er arbeitet mit der Nase auf der Fährte. Das ist die Passion eines Beagles. Der Mops dagegen ein gelernter Begleiter, der sich selbst in der kleinsten Hütte wohl fühlt, dem die Liebe von Herrchen oder Frauchen vollkommen reicht, um glücklich zu sein. So kann aus demselben Wurf der eine Hund extrem starke Jagdpassion zeigen, während ein anderer in der Natur problemlos von der Leine gelassen werden kann, um nur ein Beispiel zu nennen. Viele Züchter und Halter nennen nur die positiven Seiten, die aus solchen Kreuzungen entstehen können. Aber auch die negativen Kombinationen sind ebenso wahrscheinlich. Am besten setzt Du die mit dem Wesen beider Ausgangsrassen auseinander, wenn Du dich für einen Puggle interessierst.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Puggle ursprünglich her?

Der Puggle ist die Kreuzung aus einem reinrassigen Mops und einem reinrassigen Beagle. Solchen Kreuzungen entstanden aus dem Wunsch, das liebe Wesen eines Mopses in einem gesunden Körper zu haben. Tatsächlich ist es so, dass der Mops, ein idealer Familienhund für die heutige Zeit und ein knuffeliger, äußert charmanter Begleiter ist. Doch er leidet fast flächendeckend an extremer Überzüchtung. Diese geht soweit, dass man zuweilen von Qualzucht sprechen muss: Keine Nase zum Atmen und für dem Wärmeaustausch, glubschige Augen, die aus der Augenhöhle fallen oder sich ganz leicht etwa an einem Busch verletzten können, übermäßige Falten, die sich entzünden. Viele Hundefreunde sagen daher "Nein!". So entstand ein Markt für gezielte Mischlinge auf Basis eines Mopses, auch Designer-Dogs genannt. Eine Variante ist der Puggle. Hier wird der Beagle zur Kreuzung mit einem Mops hergenommen. Der Beagle ist ein Jagdhund aus der Gruppe der Lauf- und Schweißhunde. Er hetzt in der Meute ausdauernd und schnell bei einer Treibjagd hinter Fuchs und Wildschwein. Er folgt der Fährte, in der Jägersprache dem Schweiß eines angeschossenen Rehs. Das sind die Aufgaben eines Beagles, auf die er über hunderte Jahre hinweg züchterisch optimiert wurde. Man sieht ihn heute noch beim Wandern durch die Natur fast immer nur mit der Nase am Boden. Nasenarbeit ist seine Passion. Das kann man vom Mops nicht gerade behaupten. Der Mops kann zwar sehr gut riechen, was eine Studie erst 2017 bestätigt. Aber Nasenarbeit ist überhaupt nicht seine Passion. Ganz im Gegenteil, der Mops ist ein seit Jahrhunderten, wahrscheinlich seit über 2000 Jahren am chinesischen Kaiserhof, als charmanter Begleiter gezüchteter Fellträger. Er ist ein gelerntes Schoßhündchen. Heute kommt noch die Deformation seines Körpers hinzu, die ihm die Zucht der letzten Jahrzehnte dazugegeben hat. Was passiert, wenn Jagdtrieb und Arbeitswille eines Beagles im kranken Körper eines Mopses zusammen kommen? Das ist aus zuchtgenetischer und zoologischer Sicht ein durchaus realistisches Szenario. Eine solche Kreuzung ist daher - aus Sicht des Autors - ein unverantwortliches Risiko für das Wohl der so produzierten Welpen. Dieses Problem wird von den Anbietern des Puggles allerdings kaum an die große Glocke gehängt. Doch leider ist es Realität. Der Erfinder des Designer-Dogs, der Australier Wally Conrons, 1980 Zuchtleiter der Royal Guide Dog Association, hat genau wegen solcher Kombinationen seine Initiative öffentlich bereut. Die Züchter versprechen immer, dass ihre Kreaturen "nur die besten Eigenschaften von beiden Elternteilen erben" würden. Das ist schlicht ein Marketingargument. Mit exakt derselben Wahrscheinlichkeit kann es genau umgekehrt sein. Zudem stellt sich immer die Frage: warum? Soll man den mehr als 360 anerkannten Hunderassen nun noch weitere hinzufügen? Oder sollte man nicht besser dafür sorgen, dass durch Vorschriften oder Gesetze züchterischen Auswüchse auf Kosten der Gesundheit der Hunde, wie beim heutigen Mops, Grenzen gesetzt werden? Designer-Dogs wie Labradoodle oder Puggle werden von der FCI oder einem anderen bedeutenden Hundeverband daher weltweit nicht anerkannt.

Beliebte Mixe

Der Puggle ist selber ein Mix. Zuweilen werden nochmal die Ausgangsrassen Mops und Beagle eingekreuzt. Oft wird mit den Mischlingen selbst weiter gezüchtet, so dass F1, F2, Fx - Generationen entstehen. So ist der Puggle zuweilen auf dem Weg selbst wieder eine neue Rasse darzustellen.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Puggle?

Der Puggle ist pflegeleicht.

Gibt es beim Puggle rassetypische Krankheiten?

Daten über typische Krankheiten eines Puggles sind nicht vorhanden. Durch eine Kreuzung verschwinden die gesundheitlichen Probleme der Ausgangsrassen nur bedingt. Lediglich bei seltenen Erbkrankheiten, die beide Elterntiere als Carrier voraussetzen, ist mit einer Verringerung des Risikos zu rechnen. Es muss davon ausgegangen werden, dass aufgrund der Gegensätze in Lebensart und Wesen der Ausgangsrassen, die gesundheitlichen Probleme eher zu- als abnehmen.

Welches Futter ist für einen Puggle am besten?

Der Puggle sollte in seiner Ernährung problemlos sein. Beide Ausgangsrassen neigen allerdings zu übermäßigem Appetit und entsprechend zu Übergewicht. Das solltest Du beachten und ggfs. spezielles Futter, das extra für solche Rassen angeboten wird, geben.

Aktivitäten

Wie viel Bewegung braucht ein Puggle?

Da das Wesen des Puggles sehr unterschiedlich ausfallen kann, sind auch die Aktivitäten, die er kann und liebt recht verschieden.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Puggle kaufen?

Solltest du an einem Puggle interessiert sein, so solltest du dich in Tierheimen umschauen. Die Chance ist groß, dass du dort einen einsamen Hund findest, der genau die Eigenschaften verkörpert, die du von einem Puggle erwartest und das sogar mit einer sehr viel größeren Wahrscheinlichkeit und Sicherheit. Eine Zuchtorganisation, die Qualitätsstandards für dessen Zucht aufstellt und kontrolliert ist bisher nicht vorhanden.

Erziehung und Haltung

Passt ein Puggle zu mir?

Der Puggle ist im Großen und Ganzen problemlos in der Haltung. So ist es zumindest im Durchschnitt zu erwarten. Er braucht wenig Platz und kann, gut erzogen, überall mit hingenommen werden. Die Anforderungen an die Erziehung eines Puggles sind nicht im Voraus und nicht ohne genaue Kenntnis des einzelnen Hundes bestimmbar. Hierzu sind die Gegensätze der Ausgangsrassen und die Spannbreite der Kreuzungsergebnisse einfach zu groß. Du solltest Dich auf den Seiten über die Ausgangsrassen Beagle und Mops erkundigen.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Die Idee hinter den Puggle - das Wesen des Mops in einem gesunden, fitten Körper - ist verführerisch. Am Puggle scheiden sich die Geister. Für viele ist es der ideale Familienhund. Es bleibt aber die Frage, ob eine Kreuzung aus Mops und Beagle der richtige Weg zu diesem Ziel ist.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.