Cane Corso

Cane Corso Steckbrief

Name
Cane Corso Steckbrief
Herkunft
Italien
Lebenserwartung
gut 10 Jahre
FCI-Standard
Funktion
Größe
Gewicht
40-50 kg
Häufige Krankheiten
Hüftdysplasie, Ellbogendysplasie, Herzmuskelerkrankungen, Augenprobleme
Felllänge
kurz
Charakter/Wesen
ausgeglichen, souverän, kraftvoll
Fellfarbe
Schwarz, bleigrau, schiefergrau, hellgrau, falbfarben und mehr
Besonderheiten

in manchen Regionen Listenhund

Rassenmerkmale und Erscheinungsbild

Wie sieht ein Cane Corso au?

Der Cane Corso ist ein stattlicher mittelgroßer bis großer Hund, der athletische Kraft ausstrahlt. Er ist ein sportlicher aber trotzdem typischer Molosser. Er ist ein Molosser vom ursprünglichen, nicht so extrem schweren Typ, einer mit allen Qualitäten, die ein solcher Hundetyp haben kann. Zudem hat er einen gesunden Körperbau, der in jeder Hinsicht frei ist von irgendwelchen Überzüchtungen ist. Auch ist er nicht zu groß und nicht zu klein.  Der FCI-Standard beschreibt ihn so:

Mittelgroßer bis großer Hund; robust und stämmig, trotzdem mit einiger Eleganz. Trockene und kraftvolle Muskeln.

Sein Haar ist kurz, glänzend, sehr dicht mit dünner Unterwolle von gläserner Struktur. Als Farbe sind erlaubt: Schwarz, bleigrau, schiefergrau, hellgrau, hell falbfarben; dunkel falbfarben und hirschrot; dunkel weizenfarbig. Die Ohren sind dreieckig, hängend und mittelgroß. Der Ausdruck seiner Augen ist lebhaft und aufmerksam.

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Wie groß ist ein Cane Corso?

Hündinnen haben eine Widerristhöhe von 60 bis 64 Zentimetern, Rüden 64 bis 68. Das Gewicht soll laut Standard bei Hündinnen zwischen 40 und 45 und bei Rüden zwischen 45 und 50 Kilogramm liegen. Man kann nur hoffen, dass es hier nicht zu den Extremen kommt, wie wir sie bei seinen Verwandten etwa der Deutschen Dogge, dem Mastiff oder dem Mastino Napoletano sehen müssen.

Wie alt wird ein Cane Corso?

Seriös gezüchtet sollte der Carne 10 bis 12 Jahre alt werden können.

Wesenszüge und Charaktereigenschaften

Welche Eigenschaften hat der Cane Corso?

Der Cane Corso ist ein cooler Typ. Es gibt kaum etwas, das diesen Hund aus der Fassung bringen könnte. Seine hohe Reizschwelle, seine stoische Gelassenheit sind der notwendige Gegenpartner seiner enormen Kraft. Und er kann auch anders. Er ist sportlich und arbeitsam. Er ein hervorragender Wächter und Beschützer seiner Familie. Wenn er diese bedroht sieht, zögert er nicht, sich vor sie zu stellen. Das reicht dann auch. Mehr muss er in der Regel nicht machen und mehr macht er auch nicht. Diese beiden Pole sind im Wesen des Cane Corsos, wie bei allen Molossern, seit Jahrtausenden fest und zuverlässig verankert. Man konnte nie einen starken Hund gebrauchen, der seine Kraft unkontrolliert einsetzen oder gar gegen die eigene Familie richten würde. Mit der potenziellen Gefährlichkeit war immer die entsprechende Kontrollierbarkeit gepaart und züchterisch im Wesen verankert worden. Daher zeugt es nur von fachlicher Inkompetenz, wenn einige Bundesländer den Cane Corso in die Liste der angeblich gefährlichen Hunderassen aufgenommen haben. Allerdings ist er kein Hund für Anfänger. Alleine schon aufgrund seiner Kraft ist er kein einfach zu haltender Hund. Man muss aber immer realisieren, dass die Leine nur eine symbolische Kontrolle darstellt. Im Zweifelsfall ist der Hund immer stärker. Der Cane Corso ist für einen Molosser zudem sehr arbeitsfreudig. So sagt es schon sein Name. Er braucht artgerechte Auslastung. Es kann ihm sogar Spaß machen, Hundesport zu treiben. Er braucht ein Haus mit Grundstück, um sich wohl zu fühlen und seinen Wach- und Schutztrieb auszuleben. Er ist ein Hund für aktive Herrchen und Frauchen, die sich mit ihm viel in der Natur bewegen wollen. Es ist ein großes Glück mit einem solch selbstbewussten, in sich ruhenden, coolen Hund zusammenleben zu dürfen. Der Cane Corso ist aber eben kein Anfängerhund.

Herkunft & Geschichte

Wo kommt der Cane Corso ursprünglich her?

Der Cane Corso ist ein großer, sportlicher Molosser. Man kann ich als Italienische Dogge ansprechen. Die Bezeichnung Corso meint nicht etwa eine Abstammung von Korsika. Sie soll sich vielmehr vom lateinischen Wort „cohors“ ableiten. So wurden die Einheiten der römischen Legionen genannt. „In Corso“ ist heute im Italienischen üblich für „in Bearbeitung“ oder „es wird daran gearbeitet“. Das würde gut zum Wesen dieses außergewöhnlichen Molossers passen. Der Cane Corso war in der Zucht lange unbekannt. Erst 2005 wurde die Rasse vom Weltzuchtverband FCI offiziell anerkannt. Leider machen die Züchter, die ihn als Rasse zur Anerkennung gebracht haben, ein Geheimnis aus seiner genauen Herkunft. Vieles spricht dafür, dass seine Wurzeln tatsächlich in den alten römischen und antiken Molossern liegen. Hunde wie der Cane Corso waren in der Antike hoch angesehen und weit verbreitet. Sie dienten Herrschern wie Hammurabi als Kriegshunde. In den römischen Legionen dienten sie als Schutz- und Wachhunde. Molosser sind besonders kräftige, schwere Hunde. Sie haben einen imposanten Kopf mit einer kurzen Schnauze und langen Lefzen. Solche Molosser wurden früher und noch bis vor ein oder zwei Generation in ganz Italien auf den Bauernhöfen als Wach- und Schutzhunde eingesetzt. Auch zum Treiben der Rinder und Wasserbüffel wurden diese großen und mutigen Hunde gebraucht. So haben sich speziell in Süditalien bis heute solch urige Molosser erhalten. Ein echter Schatz für die Hundewelt. Bekannt ist der Mastino Napoletano, der dieselbe Geschichte und Herkunft hat. Leider hat die Rassezucht in den letzten 50 Jahren aus diesem wunderbaren Hund eine vollkommen überzüchtete, kaum lebensfähige Kreatur gemacht. Von daher ist es sehr begrüßenswert, wenn heute eine noch unverzüchtete, traditionelle, italienische Dogge mit dem Cane Corso offiziell anerkannt wurde. Die genetische Landkarte der Hunderassen von Heidi R. Parker weist einen eigenen Zweig in der Familie der Molosser aus, der nur vom Mastino Napoletano und Cane Corso besetzt ist. Das deutet auf eine enge Verwandtschaft dieser beiden Rassen hin, die auch den hier beschriebenen Gründen sehr wahrscheinlich ist. Wie auch immer: Der Cane Corso ist eine große Bereicherung der Hundewelt.

Beliebte Mixe

Der Cane Corso ist im deutschsprachigen Raum extrem selten und Mixe ebenso. Zudem sollte man auf die Kreuzung mit diesem extrem starken Hund verzichten, da man dann nie wirklich weiß, welches Wesen heraus kommt. Die enorme Kraft in einem instabilen Wesen ist dann eine potenzielle Gefahr.

Pflege, Gesundheit und Krankheiten

Wie viel Pflege braucht ein Cane Corso?

Der Cane Corso stellt keine besonderen Ansprüche an seine Pflege.

Gibt es beim Cane Corso rassetypische Krankheiten?

Er ist eine robuste Rasse. Wie oft bei großen Hunden gehören Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Hüftdysplasie oder Ellbogendysplasie zu den potenziellen Problemen. Ebenso häufig treten Herzmuskelerkrankungen und Augenprobleme auf. Aufgrund seiner noch kurzen Karriere als offizieller Rassehund und einer kleinen Population könnte Inzucht ein Problem darstellen.

Welches Futter ist für einen Cane Corso am besten?

Der Cane Corso stellt keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Natürlich ist hochwertiges Futter gut für seine Gesundheit und er schmeckt es auch. Wie die meisten Hunde mag er auch mal einen fleischigen Rinderknochen und frisches Fleisch. Der Cane Corso eignet sich gut zum fachgerechten Barfen. Du musst besonders darauf achten, dass er nicht zu dick wird.

Aktivitäten

Der Cane Corso ist für einen Molosser ein Arbeitstier und in der Haltung vergleichsweise anspruchsvoll. Er benötigt eine artgerechte Auslastung gerne auch im Hundesport, wie Obedience oder Agility. Aufgrund ihres Bewegungsdrangs ist diese Rasse nicht für eine kleine Stadtwohnung geeignet. Er braucht täglich viel Auslauf.

Überlegungen vor der Anschaffung

Wo kann man einen Cane Corso kaufen?

Vor dem Kauf musst du dir bewusst sein, dass die restriktive Haltung des Staates (Stichwort Listenhund, siehe unten) eine Menge Probleme im Alltag und zusätzliche finanzielle Belastungen mit sich bringen können. Der Cane Corso ist ein großer und kraftvoller Hund, der in die Hand eines erfahrenen Herrchen oder Frauchen gehört. Seriöse Züchter des Cane Corso sind in Deutschland zudem sehr rar. Deshalb solltest du diesen Schritt langfristig planen und angehen.

Erziehung und Haltung

Passt eine Cane Corso zu mir?

Der Cane Corso ist kein Hund für kleine Etagenwohnung in der Großstadt. Die Hunderasse besitzt einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb, der nur über eine einfühlsame Erziehung und einen konsequenten Umgang verantwortungsbewusst geleitet wird. So wird aus einem verspielten Junghund ein zuverlässiger Begleiter über viele Jahre. Der Cane eignet sich als Familienhund nur unter der Maßgabe, dass er gut sozialisiert, erzogen und körperlich ausgelastet ist. Einen Fakt muss man ebenfalls im Auge haben: Der Cane Corso steht in zwei Bundesländern auf der Kampfhundeliste. Zudem unterliegt er in einigen Regionen und Kommunen strengen Haltungsauflagen. Hundehalter müssen hier einen Wesenstest vorweisen. Mit einem Hund ab zwei Jahren prüfen in diesem Test Fachleute und Tierärzte das Verhalten, das in keiner Situation aggressiv sein darf. So ist es sinnvoll, sich vor der Anschaffung direkt beim Amt zu erkundigen, um mit dem Welpen zu Hause kein böses Erwachen zu erleben. Der Cane Corso lässt sich gut erziehen, ist aber trotzdem kein Hund für Anfänger. Er ist intelligent, sehr sozial eingestellt und arbeitsfreudig. Aber zugleich ist er sehr kraftvoll und durchsetzungsstark. Er ist im Zweifel rein körperlich immer das stärkere Ende der Leine. Daher muss sein Herrchen oder Frauchen keinen Zweifel an der Führungsrolle lassen und das auf der Basis natürlich Autorität. Dann überlässt dieser Hund die Führungsrolle ohne Vorbehalt gerne seinen Zweibeinern. Aber sie muss eben ausgefüllt sein. So können herrliche Freundschaften zwischen Mensch und Hund entstehen. Der Carne taugt sogar für anspruchsvolle Aufgaben wie etwa eine Ausbildung zum Assistenz- oder Schutzhund. Grundvoraussetzung ist, dass er von einem seriösen Züchter stammt und dort bereits eine gute Sozialisation erfahren konnte. Im Auto transportierst Du ihn am besten in einer ausreichend großen Box aus Aluminium.

Interessantes, Wissenswertes & Extras

Der Carne Corso ist ein richtiger Molosser vom alten, noch nicht überzüchteten Typ. Er ist ein Geheimtipp für Molosserfreunde.


Christoph Jung Seit seiner Kindheit gehören Hunde zu den besten Freunden des Hundeforschers. Die Beziehung Mensch - Hund ist für ihn ein faszinierendes Thema, das ihn täglich beschäftigt und für das er sich auch öffentlich engagiert. Aus seiner täglichen Forschung entstand das Buch "Tierisch beste Freunde". Jung lebt mit seiner Familie und seinen Hunden in der Nähe von Halle.