Marmorierter Beilbauchfisch im Portrait

Bei vielen Aquarien ist der oberste Wasserbereich – außer zur Fütterungszeit – weitgehend fischleer. Dabei gibt es mit reinen Oberflächenfischen wie dem Marmorierten Beilbauchfisch auch gut geeignete Aquarienfische, die ihr ganzes Leben in dieser Region verbringen.

Steckbrief
Name: Marmorierter Beilbauchfisch, Carnegiella strigata
Systematik: Beilbauchfische
Größe: 5 cm
Herkunft: nördliches Südamerika
Haltung: mittel
Aquariengröße: ab 70 Liter (60 cm)
pH-Wert: 5,5-6,5
Wassertemperatur: 24-28°C

Wissenswertes über den Marmorierten Beilbauchfisch

Wissenschaftliche Bezeichnung

Carnegiella strigata

Andere Bezeichnungen

Marmorierter Beilbauchsalmler, Gestreifter Beilbauchfisch

Systematik

Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
Ordnung: Characiformes (Salmlerartige)
Familie: Gasteropelecidae (Beilbauchsalmler)
Gattung: Carnegiella
Art: Carnegiella strigata, Marmorierter Beilbauchfisch

Größe

Als einer der kleinsten Vertreter der Beilbauchfische erreicht diese Art nur etwa 4 bis 4,5 cm Gesamtlänge.

Farbe

Vom Kopf bis zum Schwanzflossenansatz verlaufen zwei Längsbinden, eine silberne und eine dunkelgraue. Der Rücken ist dunkelgrau. Der Körper ist grausilbern, darauf liegen vier schräg verlaufende Binden, die erste unter dem Auge, die zwei endet in den Brustflossen, die dritte ist sehr breit und verläuft vom Bauch bis zur Fettflosse und die vierte trennt den Körper optisch von der Afterflosse.

Herkunft

Sehr weit verbreitet in langsam fließenden oder stehenden Gewässern (oft Schwarzwasser) fast im gesamten Amazonasgebiet.

Geschlechtsunterschiede

Sehr schwer zu unterscheiden. Bei erwachsenen Fischen sind die Weibchen, am einfachsten ist das von oben zu beobachten, in der Bauchregion fülliger.

Fortpflanzung

Im Aquarium sehr schwer. Im abgedunkelten Aquarium haben gut genährte Fische schon abgelaicht. Es sind Freilaicher, die ihre Eier einfach ausstoßen. Näheres ist nicht bekannt.

Lebenserwartung

Die Marmorierten Beilbauchfische erreichen ein Höchstalter von etwa vier Jahren.

Wissenswertes zur Haltung

Ernährung

Als Oberflächenfisch nimmt er sein Futter nur von der Wasseroberfläche auf. Flockenfutter und Granulat können die Grundlage bilden, mindestens zweimal wöchentlich sollte Lebend- oder Frostfutter gereicht werden. Besonders gerne werden auch Fruchtfliegen (Drosophila) gefressen, die flügellose Variante ist gut züchtbar und am besten dazu geeignet.

Gruppengröße

Marmorierte Beilbauchfische sind scheu und empfindlich, wenn sie in zu geringer Anzahl gehalten werden. Es sollten mindestens sechs, besser acht bis zehn Fische gehalten werden.

Aquariengröße

Das Aquarium sollte mindestens 70 L fassen (ab 60 cm Kantenlänge, aber höher als das Standardmaß). Wichtig für diese exzellenten Springer ist eine perfekt dichte Abdeckung sowie eine Distanz von 10 cm zwischen Wasseroberfläche und Abdeckung. Nicht für offene Aquarien geeignet.

Beckeneinrichtung

Eine leicht gedämpfte Beleuchtung mit einer teilweise (etwa ein Drittel) mit Pflanzen (Schwimmpflanzen) bestückten Oberfläche sind optimal. Der Rest der Oberfläche sollte pflanzenfrei sein. Holz kann zu einer leichten (erwünschten) Braunfärbung des Wassers führen.

Marmorierte Beilbauchfische vergesellschaften

Beilbauchfische kann man gut mit allen anderen friedlichen, nicht zu großen Weich- und Schwarzwasserfischen vergesellschaften, die den Oberflächenbereich meiden. Dazu zählen viele Salmler, aber auch Harnisch- und Panzerwelse.

Erforderliche Wasserwerte

Im weicheren, leicht sauren Wasser fühlen sich die Marmorierten Beilbauchsalmler wohl. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 6,5 liegen, die Karbonathärte unter 3 °dKH und die Temperatur bei 24-28 °C. Aufgrund der niedrigen Karbonathärte und der damit verbundenen geringeren Pufferkapazität des Wassers sollte sicherheitshalber der pH-Wert regelmäßig kontrolliert werden.


Harro Hieronimus ist seit früher Jugend Aquarianer. Er ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen e. V. und der Internationalen Gesellschaft für Regenbogenfische e. V.. Außerdem unterstützt er durch seine Mitgliedschaft in der Gesellschaft für Ichthyologie e. V. und dem Bundesverband für fachgerechten Natur- und Artenschutz e. V. die wissenschaftliche Beschäftigung mit Fischen sowie den Biotop- und Artenschutz. Ein gutes Dutzend Bücher und zahllose Artikel im Bereich der Süßwasseraquaristik wurden bereits von ihm veröffentlicht.