Kratzbaum selber bauen

Ein Kratzbaum ist nicht nur eine tolle Kratz- und Klettermöglichkeit für deine Katze, oft dient er auch als Rückzugsort und gemütlicher Schlafplatz. Tatsächlich verbringen die gemütlichen Stubentiger bis zu 20 Stunden am Tag damit, zu dösen oder zu schlafen. Die restliche Zeit widmen sie ihrer Körperpflege, dem Spielen und Fressen oder sie erkunden ihre Umgebung. Dabei lieben Katzen es, sich an hoch gelegenen Plätzen aufzuhalten. Denn dort können sie alles mit einem sicheren Abstand beobachten. Deshalb ist auch ein Kratzbaum ein unverzichtbares Möbelstück für jeden Katzenhaushalt. Mit etwas handwerklichem Geschick kannst du sogar einen Kratzbaum selber bauen, der perfekt auf die individuellen Bedürfnisse deiner Katze abgestimmt ist. Damit schaffst du den perfekten Ort zum Kratzen, Spielen und Schlafen.

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3 Vorteile, warum du den Kratzbaum selber bauen solltest

Warum einen Kratzbaum selber bauen? Zum einen ist es ein tolles Projekt für alle Bastel-Fans da draußen. Aber darüber hinaus hat so ein DIY-Kratzbaum noch ganz besondere Vorteile:

  1. Passe den Kratzbaum jederzeit an die Bedürfnisse deiner Katze an
    Einen selbst gebauten Kratzbaum kannst du auf die Körpergröße, die Fitness und das Alter deiner Katze anpassen, indem du die Höhe der einzelnen Ebenen und die Spielmöglichkeiten des Kratzbaums individuell planst. Es ist wichtig, dass dein Vierbeiner den Kratzbaum ohne Schwierigkeiten erreichen und nutzen kann. Zudem kannst du auch Spielvorlieben berücksichtigen – ob sie nun gerne hoch hinausklettern, sich lieber verstecken oder baumelnde Spielzeuge angeln möchte. Und das Schöne daran ist, dass du den selbst gemachten Kratzbaum jederzeit individuell erweitern kannst. Füge etwa zusätzliche Plattformen, Hängematten oder Spielzeuge hinzu, um deiner Katze noch mehr Abwechslung zu bieten. Sie wird es lieben, immer wieder etwas Neues auf ihrem ganz persönlichen Kratzparadies zu entdecken!
  2. Entscheide selbst über die verwendeten Materialien
    Wenn du deinen eigenen DIY-Kratzbaum baust, kannst du sicherstellen, dass auch nur hochwertige Materialien verwendet werden. Du bestimmst über die Qualität. Außerdem hast du die volle Kontrolle über die Kosten deines DIY-Projekts, weil du selbst entscheiden kannst, wie viel du ausgeben möchtest. Schon mit wenig Geld kannst du einen großartigen Kratzbaum selber bauen, indem du z. B. alte Schrankplatten oder Materialien aus der Natur verwendest.
  3. Baue den Kratzbaum passend zu deiner Wohnung
    Das Schöne beim Selbermachen? Du hast die Möglichkeit, deiner Kreativität freien Lauf zu lassen und den perfekten Kratzbaum ganz nach deinem Geschmack zu gestalten. Egal, ob du minimalistisch, bunt oder rustikal bevorzugst – du kannst die passenden Materialien und Farben auswählen und so einen einzigartigen Blickfang in deiner Wohnung schaffen.

Einen Kratzbaum selber bauen? Darauf solltest du bei der Planung achten

Erstelle dir unbedingt vorab eine Skizze, bevor du mit dem Bau des Kratzbaums loslegst! Wir haben dafür ein paar Punkte zusammengestellt, damit dir die Planung leichter fällt.
Schau dir deine Katze genau an:

  • Körpergröße, Alter & Fitness: Alle drei Faktoren beeinflussen, welche Abstände deine Katze zwischen den verschiedenen Ebenen benötigt oder ob sie sogar Rampen und Zwischenstufen braucht. Auch die Größe der Sitz- und Liegeflächen hängen davon ab.
  • Körpergewicht: Wenn du eine schwere oder auch sehr große Katze zu Hause hast, muss der Kratzbaum besonders stabil gebaut werden.
  • Vorlieben & Bedürfnisse: Sei es beim Spielen oder beim Schlafen – überlege dir, was deine Katze bevorzugt, um die passenden Elemente für den Kratzbaum einzuplanen.
    Beachte beim Kratzbaum folgende Punkte:
  • Kosten: Lege dir ein Budget für das Projekt fest, um die Kosten im Rahmen zu halten.
  • Künftiger Standort: Überlege, wo der Kratzbaum später stehen soll. Denk daran: Deine Katze liebt es, dich und andere Menschen zu beobachten.
  • Stabilität & Standfestigkeit: Der Kratzbaum darf nicht wackeln oder gar umkippen, wenn deine Katze darauf herumtobt und spielt. Plane deshalb eine entsprechend große und schwere Bodenplatte ein. Du kannst den Kratzbaum auch mit Winkeln an der Wand zusätzlich befestigen, um ihm mehr Stabilität zu verleihen.
  • Unbedenkliche Materialien: Holz ist das ideale Material für deinen Kratzbaum – sowohl für den Stamm als auch für die verschiedenen Ebenen. Insbesondere bei Leimen, Lacken, Farben & Co., aber auch bei allen anderen Materialien gilt: Achte darauf, dass sie ungefährlich für deine Katze sind.
  • Verletzungsgefahren vermeiden: Achte darauf, dass keine Nägel, Schrauben oder Tackernadeln hervorstehen. Entferne auch abstehende Holzsplitter, damit sich deine Katze daran nicht verletzen kann.
  • Skizze & Materialliste: Miss alles genau aus und zeichne dir eine Skizze von deinem Kratzbaum. Dabei kannst du auch direkt die nötige Materialliste zusammenstellen.

Kratzbaum selber bauen: Anleitung zum Nachmachen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie du deinen Kratzbaum gestalten kannst. Dabei sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Plane verschiedene Ebenen zum Schlafen, Spielen und Klettern ein. Wir haben dir eine Liste zusammengestellt, mit Materialien und Werkzeugen, die du beim Bauen benötigst.

Materialliste

  • Baumstamm oder Ast als Grundgerüst (z. B. aus Buche, Eiche, Birke oder einem Obstbaum)
  • Holzbretter oder große Baumscheiben für die Plattformen
  • Weiden- oder Bastkörbe für Ruheebenen
  • Hängematte als Ruheplatz
  • Sisalseil zum Umwickeln als Kratzmöglichkeit
  • Kratzpappe oder Sisalmatten für weitere Kratzstellen
  • Polstermaterial, Stoff oder Plüsch zum Polstern von Liegeflächen
  • Winkel zur Befestigung der Ebenen
  • Holzschrauben, Nägel und Tackernadeln

je nach Bodenplatte:

  • Beton-Standfuß: runde Gießform (z. B. Wassereimer oder große Plastik-Blumenschale), Beton (z. B. Blitzbeton oder selbst gemischt aus Zement und Quarzsand im Verhältnis 1:2) und etwas Speiseöl
  • Bodenplatte aus Holz: großes Holzbrett und lange Schrauben für die Befestigung des Kratzbaums
    Spielzeuge an Seilen zum Angeln

Tipp: Du weißt nicht, wo du einen passenden Baumstamm finden sollst? Frage im Familien- und Freundeskreis nach. Auch Gärtnereien oder Landwirte haben oft Bäume über, die sie nicht mehr nutzen können. Und Achtung: Es ist verboten, einen Baum ohne Rücksprache aus dem Wald mitzunehmen. Sprich hierzu mit dem zuständigen Förster.

Werkzeug & Hilfsmittel

  • Akkuschrauber
  • Bohrmaschine (inkl. passender Holzbohrer)
  • StichsägeTacker
  • Schleifklotz oder Schleifmaschine
  • Schleifpapier
  • Schraubenzieher
  • Wasserwaage
  • Eimer
  • Maurerkelle
  • Spachtel
  • Hammer
  • Holzleim oder Heißklebepistole
  • Sprühkleber
  • Schere
  • Teppichmesser
  • Zollstock
  • Karton für Schablonen
  • Bleistift

Kratzbaum in 5 Schritten selber bauen

Schnapp dir deine Werkzeuge und lass uns anfangen! Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie du mit ein paar Handgriffen einen tollen Kratzbaum bauen kannst, der deiner Katze eine Menge Freude breiten wird.

1. Das Grundgerüst für den Kratzbaum bauen
Wenn du den Baumstamm oder Ast frisch abgeschnitten hast und er noch feucht ist, lasse ihn erst gut trocknen, bevor du den Kratzbaum zusammenbaust. Denn sonst kann es passieren, dass er sich nach dem Bau noch verzieht. Dadurch kann dein Kratzbaum schief und instabil werden. Du kannst aber vor dem Trocknen mit einer Schleifmaschine oder einem Schälmesser die Rinde entfernen, wenn dir das Aussehen von glatten Stämmen besser gefällt (ich habe sie dran gelassen, weil die Katze sich auch daran schön die Krallen wetzen kann).
Ist der Stamm gut getrocknet, kürze ihn auf die gewünschte Größe. Denk daran, die Höhe an das Alter und die Fitness deiner Katze anzupassen. Schneide überstehende Äste ab und schleife alle Kanten und abstehenden Splitter sorgfältig mit Schleifpapier ab.

2. Einen stabilen Standfuß herstellen

Beton-Standfuß: Wenn du eine Blumenschale als Gießform nutzen möchtest, schneide den Boden mit einem Teppichmesser aus. Klebe die Schale mit Heißkleber auf eine glatte Fläche und achte darauf, dass der Kleber rund um abdichtet. Es dürfen keine Lücken mehr zwischen Bodenplatte und dem Rand der Blumenschale sein, sonst läuft dir später der Beton aus der Gießform. Streiche die Schale und den Boden dünn mit Speiseöl ein, damit du später den Beton-Standfuß problemlos aus der Form lösen kannst.


Damit dein Kratzbaum später besser im Beton verankert ist, schraube ein kleines Brett von unten an deinen Baumstamm. Alternativ kannst du auch 5 - 6 lange Nägel seitlich in den Baumstamm schlagen, sodass sie - von oben betrachtet - sternförmig angeordnet sind. Platziere nun den Baum in der Gießform. Idealerweise bindest du ihn so fest, dass er von oben in die Form hängen kann. Fixiere ihn gut, wenn er gerade ausgerichtet ist. Rühre anschließend den Beton an und fülle ihn in die Gießform. Rüttele zum Schluss noch ein wenig an der Platte oder klopfe an die Seiten deiner Form, um eingeschlossene Luftbläschen zu entfernen. Lasse den Beton mindestens 2 - 3 Tage aushärten, bevor du ihn vorsichtig aus der Form löst. Unschöne Kanten kannst du mit Schleifpapier entfernen.

Bodenplatte aus Holz: Schraube eine große Holzplatte von unten an den Baumstamm. Die Schraubenlänge hängt dabei von der Größe deines geplanten Kratzbaums ab. Nutze aber möglichst lange Schrauben und auch gerne mehrere, denn dein Kratzbaum muss später stabil stehen. Bohre die Löcher sowohl im Holzbrett als auch im Baumstamm mit einem Holzbohrer vor, damit dir das Holz beim Zusammenschrauben nicht reißt.

3. Die Plattformen für den Kratzbaum bauen

Schneide aus Holzbrettern Plattformen zu. Alternativ kannst du auch große Baumscheiben verwenden. Die Größe und die Form sind sehr individuell und hängen von deinem Stamm sowie von der Körpergröße deiner Katze ab. Um dir den Zuschnitt zu erleichtern, bastele dir vorab Schablonen aus Pappe. Darauf kannst du die Formen frei Hand aufzeichnen und jederzeit noch nachbessern, bis sie gut an deinen Stamm passen. Übertrage anschließend die Formen auf das Holz und schneide die Ebenen mit der Stichsäge zu. Glätte die Kanten mit Schleifpapier.

Nutze die Pappschablonen erneut für den Zuschnitt von den Polstern für die Liegeflächen: Übertrage dazu die Formen auf das Polstermaterial und schneide sie zu. Klebe die Polster mit Sprühkleber auf die Holzflächen. (Ich habe nur die oberste Plattform, die später als Liegefläche dienen soll, gepolstert. Die beiden anderen Ebenen dienen nur als Stufe bzw. als Aussichtsfläche.)
Abschließend werden die Plattformen mit Stoff oder Plüsch bezogen: Zeichne dazu die Ebenenformen mithilfe der Pappschablonen auf die Rückseite des Stoffs. Lege dabei die Schablonen so hin, dass die Unterseiten (also auch die Unterseiten der späteren Ebenen) nach oben zu dir zeigen. Zeichne die Formen mind. 4 - 5 cm größer als die Schablonen selbst sind.

Du benötigst die breiten Stoffränder, damit du sie bis auf die Ebenen-Unterseiten umschlagen kannst. Klebe den Stoff nun mit Sprühkleber auf die Oberseiten der Holzbretter (oder auf das Polstermaterial) und tackere die überstehenden Ränder auf den Unterseiten fest. Achte darauf, dass die Tackernadeln komplett versinken und nicht herausstehen.

4. Den Kratzbaum zusammenbauen


Die Plattformen werden mit Winkeln am Baumstamm befestigt. Biege diese auseinander oder auch ein wenig zusammen, bis sie an den Stamm passen. Prüfe mit der Wasserwaage, ob die Plattformen auf den Winkeln gerade aufliegen. Zeichne dann die Löcher sowohl auf den Unterseiten der Ebenen als auch am Baumstamm an und bohre sie vor. Schraube anschließend die Ebenen fest.

5. Verschiedene Spielmöglichkeiten anbringen

Wickle Sisalseil an einer oder auch mehreren Stellen um den Stamm und die Äste. Denn Katzen lieben Sisal – sowohl um daran hochzuklettern als auch um ihre Krallen daran zu wetzen. Tackere dazu den Seilanfang am Holz fest und starte mit dem Wickeln. Klebe das Seil an einigen Stellen mit Heißkleber fest und achte darauf, dass deine Windungen schön dicht beieinander liegen. Befestige die Seilenden erneut mit 1 - 2 Tackernadeln.

Bringe gerne noch Spielzeuge an deinem Kratzbaum an. Dafür kannst du z. B. Federn, Bälle oder Spielzeugmäuse verwenden, die an einem Seil befestigt sind. Tackere das Seilende einfach an der Unterseite einer Ebene oder an einem Seitenast deines Kratzbaums fest.
Wenn du möchtest, kannst du noch einen Korb auf einer der Plattformen anbringen oder eine Hängematte am Kratzbaum befestigen. So hat deine Katze weitere Rückzugsmöglichkeiten.

Wir wünschen dir viel Spaß beim Planen und Bauen von eurem eigenen Kratzbaum!


Tanja Reeber ist ein kreativer Kopf mit unzähligen DIY-Ideen. Die gelernte Mediengestalterin ist seit Jahren auf die Content-Produktion von Kreativ-Inhalten spezialisiert. Denn von klein auf liebt sie das Selbermachen und tobt sich dabei auf sämtlichen Materialien aus. Viele kennen Tanjas Ideen von ihrem DIY-Hundeblog "Herr Olaf" und aus beliebten Hundezeitschriften. Doch neben der Liebe zum Selbermachen gibt es natürlich noch mehr: Olaf – ein griechischer Straßenhund mit einer Vorliebe für frische Brötchen, Waldspaziergänge und Schnüffelspiele. Er ist der Profiteur im Team, denn meistens backt und bastelt sie für ihn.


Einen Kratzbaum selber bauen ist dir doch etwas zu aufwändig? Dann mach es dir ein bisschen leichter!