Aller guten Dinge sind 3

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Ben

Das war mein Gedanke, als ich mich damit beschäftigte, unserem Familienrudel einen dritten Dackel angedeihen zu lassen. Anfänglich war nämlich nur ich von der Idee begeistert. Meine beiden existierenden Dackel waren mit der Welt um sich zufrieden; mein Mann zeigte auch keine große Euphorie; nur ich hatte das Bauchgefühl, dass da noch etwas auf uns wartete.

Auf der Suche

Alle Dackel, die wir bislang hatten, waren vom Züchter und wurden von uns großgezogen. Irgendwie erschien uns das sicherer, als einen Hund zu nehmen, deren Geschichte man nicht kannte. Trotzdem suchte ich einige Monate auf den Webseiten der Tierheime in der mehr oder weniger weit entfernten Umgebung nach der Nummer 3. Nichts passte so richtig, der Funke wollte nicht überspringen. Eines Abends folgte das übliche Durchklicken zum Bereich Vermittlung Hunde. Wieder nichts, was mich auf den ersten Blick ansprach. Da ich müde war, wollte ich den Rechner zuklappen, sah aber, dass ich nur auf Seite 1 von 2 war…

Gefunden

…Und dann!
Da war er auf der zweiten Seite an letzter Position: Ben
Langhaardackel, bildhübsch, rot und genau meins. Ich war in love, aufgeregt und wusste, dass ich ihn gefunden hatte. Es gab so wenig Zweifel in mir, dass ich mich im Nachhinein doch selbst über mich wunderte, da ich generell eher abwägend reagiere, bis ich eine Entscheidung treffe.

Beschnuppern

Am nächsten Morgen also angerufen, Termin ausgemacht und erstmal ohne Hunde mit ihm Spazieren gegangen. Als wenn es das Normalste von der Welt gewesen wäre, marschierten wir im strömenden Regen an der Weser entlang und waren uns einig. Im Heim fragte man mich, wie ich so lebe und wie es dem Kleinen denn wohl so ergehen würde bei uns. Ich erzählte von unserem Haus mit Garten im Wald und das es ihm in unserem Rudel an nichts mangeln würde.

Man machte mich darauf aufmerksam, dass er ein sehr nervöser Hund ist, der viel bellt und aus diesem Grund schon über 6 Monate im Heim sitzt, ohne dass er einen Menschen von sich hätte begeistern können. Naja, dachte ich: Dackel halt. Hat zu allem was beizutragen. Was für uns in Ordnung war. Und da ich eine sehr ausgeglichene, souveräne Dackel-Chefin zu Hause habe, war das für mich kein Problem.

Ben

Die Entscheidung

Nächste Hürde: mein Mann. Möchte ich hier nicht näher drauf eingehen. Ging dann letztendlich aber doch schneller als erwartet. Nach einem weiteren Besuch im Tierheim mit Mann und Hunden, erneutes Spazieren gehen im strömenden Regen, war alles in Ordnung. Hunde und Menschen waren sich einig. Ich sollte dann in ein paar Tagen nochmals im Tierheim anrufen, um zu besprechen, wie es weitergeht. Ich rief also an und bekam zu hören, dass man mir Ben nicht überlassen wird, da
der Hund zu nervös für uns sei und sie ihn lieber zu einem Paar geben, das keine weiteren Hunde hat.
Na, das hatte gesessen. Völlig perplex habe ich das zur Kenntnis genommen und irgendwie gehofft, dass es ihm bei den neuen Besitzern auch gut gehen würde.

Fünf Tage Trübsal…

Jubelmoment

…Am sechsten Tag rief mich mein Mann an und fragte ob ich zu einem Treffpunkt kommen könnte, an dem wir manchmal mit unseren Hunden spazieren gehen. Ich bin also dahin gefahren und konnte es nicht fassen: da war mein Mann und Ben. Sprachlos, mit Tränen in den Augen drückte ich diesen Hund so sehr und ich wusste, dass alles gut ist. Danach nahm ich natürlich auch noch meinen Mann in den Arm. Das war mein erster Jubelmoment mit meinem Hund, dem
noch viele folgten.

Mein Mann erzählte mir später, dass er nochmals im Heim angerufen hat, und erzählte wie traurig ich sei, dass unser Herzenshund nun doch zu einem anderen Paar vermittelt wird. Und dass wir das natürlich akzeptieren, wenn diese Entscheidung getroffen wird, aber falls doch noch eine Chance besteht……

Vielleicht ist das andere Paar zurückgetreten oder man empfand uns als hartnäckig genug? Ich weiß es nicht; aber letztendlich hat es gepasst. Ben hat sich toll ins Team integriert, hat seine Stellung im Rudel gefunden, ist körperlich wieder fit und auch nicht mehr ganz so nervös, wie zu Beginn.

Ich möchte wirklich jeden ermutigen, der sich ein Tier zulegen möchte, mal in den regionalen Tierheimen zu suchen. Auch wenn es manchmal länger dauert. Einem Tier, das unverschuldet im Tierheim landet, ein neues Familienleben zu ermöglichen, war die Suche auf jeden Fall wert und ich würde es immer wieder genauso tun……

Ein bisschen mit dem Gedanken verbunden, den Tieren etwas Gutes zurückzugeben, was wir als Menschen manchmal den Tieren antun.


Das gesamte Team ZooRoyal bedankt sich herzlich bei Susanne K. für diesen tierischen Jubelmoment. Macht mit bei unserer nächsten Kolumne zum Thema: Gemeinsam Wohlfühlen!


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